Freitag, April 19, 2024
Season

Kickoffspiel Chiefs – Texans

Eine Offseason, die sich anfühlte, als ob sie Jahre gedauert hätte, fand mit dem Kickoff endlich ein Ende. Dabei waren es wie immer „nur“ gut sieben Monate seit Super Bowl LIV. Aber eben komplett anders dank einer Pandemie, die die Saison komplett zu verhindern schien. So war es lediglich die Preseason, die man sich schenkte; außer den Spielern am Ende der Roster, bedauerte das wohl niemand wirklich.

Ich persönlich hatte lange nicht daran geglaubt, dass die Spielzeit wie geplant starten kann, aber allen Zahlen zum Trotz ging es pünktlich los.

Zum Glück.

Auch wenn es natürlich komplett anders aussah, wie man hier auch bei der Bannerzeremonie vor sehr übersichtlich gefüllten Rängen sehen konnte:

Das sind jedoch 16.000 Zuschauer mehr, als fast in allen anderen NFL-Stadien erlaubt sein werden.

 

Das Kickoff Spiel: Chiefs – Texans 34:20

Das begann mit einem Touchdown der Chiefs. Dachte ich wie so viele. In der Wiederholung war aber deutlich zu sehen, dass sich der Ball bewegte, als WR Robinson in der Endzone getackelt wurde. Die sechs Punkte wurden also prompt wieder von der Anzeigetafel gelöscht.

Es folgte ein Punt, bevor die Texans prompt übers Feld marschierten. Die Offense sah deutlich besser aus, als man das von ihnen erwartet hatte.

Running Back David Johnson, der im wohl meistkritisierten Trade der Offseason (der von Jamal Adams zu den Seahawks war genauso besprochen, aber weniger kontrovers) im Austausch für DeAndre Hopkins aus Arizona kam, vollendete mit seinem ersten Touchdownlauf im Texans-Trikot. Er erinnerte immer wieder an seine „Ausgabe 2016“, wobei er seitdem muskelmäßig stark zugelegt hat (kein Vergleich an den schmalen Burschen bei All Or Nothing).

Die Chiefs können anscheinend nur mit Rückstand. Dass der Titelverteidiger nichts verlernt hat, gab es im nächsten Drive zu sehen: Tight End Travis Kelce erfing – schon wieder – einen Touchdown zum Ausgleich. Kelce hatten die Texans schon in den Playoffs nicht unter Kontrolle gebracht.

Langsam übernahm der Champion auch die Kontrolle. Trotzdem dauerte es bis 3 Minuten vor der Halbzeit, bevor die Chiefs ihren zweiten Touchdown vorlegen konnten. Aber auch der zählte zunächst nicht, weil das Replay zeigte, wie der Ellbogen von Sammy Watkins zunächst am Boden war, bevor der Ball die Linie überquerte.

Diesmal klappte es jedoch kurz darauf: Watkins verwandelte zum 14:7 nach einem kurzen Pass. Ein vergebener Fairbairn Kick aus 51 Yards und ein verwandeltes von 29 Yards von [itg-glossary href=“http://tooltip“ glossary-id=“3740″]K[/itg-glossary] Butker stellten nach einer kurzweiligen ersten Hälfte auf 17:7.

Es ging so weiter: Erstrundenpick Clyde Edwards-Helaire erlief seinen ersten Touchdown und das 24:7 schien mindestens die Vorentscheidung.

Dann verweigerten die Texans auch noch einen kurzen vierten Versuch auszuspielen; wahrscheinlich wollten sie den Feierlichkeiten der Chiefs nicht im Weg stehen.

Eine Interception von Safety Sneed zu Beginn des Schlussviertels, als DeShaun Watson von Tyrann „Honeybadger“ Mathieu unter Druck gesetzt wurde, leitete den Schlusspunkt ein. Tyreek Hill fing den folgenden Touchdown zum 31:7 nach einer diskutablen Pass Interference Strafe, die eine Interception von Mahomes zurücknahm.

Den Texans gelang sogar noch ein „Ergebniskorrekturtouchdown“ durch Pass auf Akins und stellte so auf 31:13, aber Scott Kacsmar fasste die Aussichtslosigkeit gut zusammen:

Deshaun Watson erlief sogar einen weiteren Touchdown per Option, aber letztendlich war das – wie erwartet – zu wenig für die Texaner. Die Chiefs gewinnen hochverdient und standesgemäß mit 34:20. Pat Mahomes ist der alte und die Chiefs das Team, das es zu schlagen gilt für die übrigen 31 – was alles andere als einfach wird.


TV-Kritik

Für das erste Spiel durfte die Kombination Jan Stecker und Patrick Esume sowie – natürlich Christoph Icke Dommisch – ran. Ich halte es nicht für die „beste Kombination“, aber Geschmack und nicht streiten und so.

Bemüht wurde von der Redaktion versucht, den Discord Channel einzubauen. Ich habe zwar das Zeug – wie so vieles – installiert, aber wenn ich was nicht brauche, dann ist es ein Discord Channel neben einer Übertragung. Laufen schon genug Sachen. Aber ich bin ja auch alt.

Ein Grund mehr, sich das zu sparen.

Patrick Esume hielt sich mit langen Broten und ähnlichem erstaunlich zurück, was ich absolut begrüße. Jan Stecker verwechselte Namen (auch das gefällt mir immer) – also alles wie immer. Man konnte für ein paar Stunden dieses Corona verdrängen. Sehr schön!


 

Twitteruniversum

Der „Moment der Einigkeit“ klappte nicht in Kansas City, wobei die Gründe dafür wohl verschiedenartig waren. Offensichtlich wurde auch lautstark gebuht, aber eine Demonstration der Einigkeit im leider aktuell zutiefst gespaltenen Amerika wäre auch geheuchelt gewesen.

Ich bin mir sicher, dass auch der Präsident dazu seine Meinung twittern wird (vielleicht hat er es auch schon – wir folgen uns nicht bei Twitter). Für mich fühlte sich das Ganze sehr bemüht an; wird sich zeigen, ob sich etwas ändert durch diesen Einsatz der NFL und ihrer Spieler. Ich bin skeptisch.


Weder die Schiedsrichter, noch die Special Teams oder Offenses waren problembehaftet; die Prophezeiungen und Spekulationen aufgrund ausgefallener Preseason im Vorfeld trafen also alle nicht ein. Aber es folgen ja noch 255 Hauptrundenspiele, womöglich war das Kickoff Spiel ein Ausreißer.


 

Hauptsache Football ist zurück…


 

Der Seitenhieb ließ mich schmunzeln: Die Bears hatten in dem Draft 2017 hochgetradet, um sich Mitch Trubisky an Position #2 zu holen… Mahomes ging an #10 zu den Chiefs, Watson an #12 zu den Texans (jeweils auch inkl. Trade nach vorne). Zwei der drei Teams sind zufrieden…

 


Die Gesichtsmaske von Andy Reid war DAS Thema in der Timeline:

Wie hab ichs vermisst.


Mit einem Dank einer 90jährigen, dem ich mich voll anschließen kann, verabschiede ich mich bis Sonntag:

DANKE fürs Dabeibleiben!