Donnerstag, April 18, 2024
Season

Woche 16 – Heiliger (NFL-)Abend

Selbst am Heilig Abend – der weniger gefeierte Christmas Eve in den USA – gibt es NFL-Football! Natürlich muss dann auch wie immer eine Kolumne her und – kleine Vorankündigung – an Silvester wird das nicht anders sein.

Heute gab es zunächst das NFC South Duell New Orleans Saints – Atlanta Falcons zu sehen; das zweite Spiel, Dallas Cowboys – Seattle Seahawks, habe ich für football-aktuell begleiten dürfen. Den Spielbericht gibt es hier: LINK

Ansonsten wie immer TV-Kritik, Helden und Versager sowie das Twitteruniversum. Los gehts!

Spielbericht New Orleans – Atlanta

Bei dieser Ansetzung muss ich immer an das erste Spiel nach der Wiedereröffnung des Super Domes 2006 denken. Zum Einen an den ohrenbetäubenden Einlauf der Saints zu U2s und Green Days „The Saints are coming“ (LINK) und zum Anderen an den durch Steve Gleason geblockten Punt.

Gleason leidet mittlerweile an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS und kann seine Extremitäten nicht mehr bewegen. Trotzdem hat er den Lebensmut nicht verloren und bereut seiner Aussage nach nichts.

Die Geschichte rund um das Spiel hat die NFL schön in 4 Minuten zusammengefasst (LINK).

Aber zurück zum hier und heute: Für beide Teams ging es um die Playoffs im engen Rennen der NFC South.

Julio Jones musste das Warmmachen mit einer Daumenverletzung abbrechen. Nicht die besten Voraussetzungen für die Gäste. Er spielte dann aber und wurde gleich im ersten Drive mehrfach von seinem QB Matt Ryan, dem noch für knapp 1,5 Monate amtierenden MVP, gesucht.

Bei den Saints sah das jedoch besser aus und sie waren es auch nach einem Alvin Kamara-lastigen Drive, die zuerst in Führung gingen – allerdings nur durch ein Field Goal von [itg-glossary glossary-id=“3740″]K[/itg-glossary] Will Lutz.

Die Defensivreihen dominierten die Partie und die Falcons sammelten darüberhinaus noch eine Menge Strafen. Highlight ein 1. & 40 Atlantas zu Beginn des 2. Viertels.

Die Saints vertrauten weiter vor allem auf Alvin Kamara – den würde ich noch lieber mögen, wenn er nicht meine Rookie-des-Jahres Wette killen würde. Das ging munter so weiter bis zur Two-Minute-Warning. Da gab es dann das 2. Field Goal von Lutz zum 6:0.

Wenn bei den Falcons etwas ging, dann meistens über den angeschlagenen Julio Jones. 50 Sekunden vor der Halbzeit gab es noch eine der besten Interceptions der jüngeren Vergangenheit, als ein Pass von Ryan auf dem Rücken von Saints Rookie Lattimore landete.

Die Saints schlugen umgehend Kapital daraus: Ted Ginn wurde auf die weite Reise geschickt (54 Yards) und holte die 13:0 Führung. Drew Brees kann es noch und die Falcons drohen im Playoffrennen abzurutschen – vor allem aber, da die Saints zu Beginn der 2. Hälfte Ballbesitz hatten.

Doch gleich im ersten Drive schnappte sich Falcons [itg-glossary glossary-id=“3745″]Linebacker[/itg-glossary] Deion Jones die Interception von Drew Brees und trug sie an die 2 Yard-Linie.

Allerdings fumbelte dann Devonta Freeman, so dass es erneut keine Punkte für die Falcons gab. Das Momentum kippte hin und her.

Die Saints mit Glück, als Lattimore eine glasklare, aber ungeahndete Pass Interference beging. Die Falcons konnten aber zumindest mit einem Field Goal ihre ersten Punkte aufs Scoreboard bringen.

Das war trotzdem zu wenig: Die Saints holten sich das Kommando zurück und durch Mark Ingram auch den nächsten Touchdown. 20:3 und auch in der Höhe verdient, weil die Falcons offensiv zu wenig zeigten. Das zeigte sich noch einmal besonders gut gegen Ende des 3. Viertels, als die Falcons zunächst einen Challenge verbrannten und anschließend den 4. Versuch ausspielten – und der Lauf durch die Mitte gestoppt wurde.

Ab da lief die Uhr immer weiter gegen die Falcons, aber auch das letzte Aufbäumen kam zu spät – trotz eines Touchdownpass auf RB Coleman 2:40 vor Ende. Der obligatorische Onsidekick bei 10 Punkten Rückstand missglückte, so dass es bei 23:13 Ballbesitz Saints gab.

Die knieten ab und fuhren den hochverdienten Sieg ein; fast hätte es noch besser ausgesehen, wenn nicht die Panthers doch noch durch einen Run von Cam Newton gegen die Buccaneers gewonnen hätten. Für die Falcons ein schwerer Rückschlag im Playoffrennen; sie müssen zuletzt gegen Carolina ran, während die Saints „nur“ nach Tampa reisen müssen.

In memoriam Kyle Shanahan. Er hat definitiv diese Saison gefehlt.

 

Spielbericht Dallas Cowboys-Seattle Seahawks

Den Bericht gibt es wie erwähnt „exklusiv“ bei football-aktuell (jeder Klick hilft!): LINK

Das Saisonende für die Cowboys in Woche 16.

 


TV-Kritik #ranNFL Pro7

 

TV-Kritik zum Heilig Abend

Zunächst starteten die Familienväter Carsten Spengemann und Jan Stecker, gefolgt von Matis Oberbach und Volker Schenk. Im Stream (Patriots – Bills) kam Nils Müller zu seinem zweiten Einsatz (LINK), den ich ja im November zu seiner Buchveröffentlichung (Das 1-0-1 des College Footballs – => Amazon Link) interviewen durfte.

Carsten Spengemann ließ anfangs wenig Sprechzeit für Jan Stecker. Ich rätsele noch, ob das positiv oder negativ ist.

Viel Text jedenfalls von Carsten Spengemann – nicht immer nur richtig (die Whykings führten plötzlich bei Saints-Falcons), aber ich fands durchaus unterhaltsam.

Auf jeden Fall hat @FDerSozi Recht:

Ansonsten: WHAMs Last Christmas hab ich zum Glück diese Weihnachtssaison dank Podcasts statt Radio nur ungefähr 37 Mal hören müssen. Leider kamen jetzt bei der Übertragung noch eine ganze Reihe Schnipsel dazu. Braucht kein Mensch, aber zumindest ist spätestens Mittwoch wieder Schluss für ca. 8 Monate damit. Überraschend war es jedenfalls nicht.

Bei der zweiten Kombination, Mattis Oberbach (für mich zum ersten Mal komplett) und Volker Schenk, hab ich nur immer mal wieder reinhören können, aber das hat mir dann genauso gut gefallen wie Kate und Tanja K.:

 

 

 

 

 

Held des Heilig Abend

Todd Gurley (again), RB, LA Rams

Gurley spielte erneut überragend und hat den Spot hier quasi fest gebucht. Diesmal waren es 276 Yards combined (!!!) und 2 Touchdowns. Erneut eine unglaubliche Leistung des Running Backs, der damit endgültig in das Rennen um die MVP-Vergabe eingreifen wird – vor allem, da Tom Brady eine für ihn maximal durchschnittliche Leistung (gut 220 Yards, 2 TD, INT) ablieferte.

Verdient hätte es Gurley auf jeden Fall. Aber zuletzt ging der Titel ja bis auf 2012 (Adrian Peterson) immer an einen Quarterback. Selbst ich als Patriots- und vor allem Brady-Fan würde es aber Gurley gönnen.


Dazu gab es bei einigen Teams endlich etwas zu feiern, die dies zum Teil schon lange nicht mehr konnten:

Bei den Rams und Jaguars ist es jeweils länger als ein Jahrzehnt her, dass sie ihre Divisions gewinnen konnten (es besteht also noch Hoffnung für die Browns!).

In beiden Fällen hochverdient – herzlichen Glückwunsch!


Ansonsten wäre Jimmy G auch wieder ein Kandidat gewesen. Klasse, wie er die 49ers mehr oder weniger allein wieder aufgerichtet hat!


 

Versager des Heilig Abends

Am Heilig Abend gibt es keine Verlierer oder Versager. Am Ende ist es nur ein Spiel und der Feiertag (mir auf jeden Fall) wichtiger.

 


 

 

Twitteruniversum Edition Heilig Abend

 

Diese Art von Geschichten um die NFL geht in der Sensationsgier nach schlechten Nachrichten oft unter. Umso schöner, dass es diesmal anders ist: Großartig von Bradley Pinion!


Die Pressekonferenz in der Weihnachtsedition. Wesentlich netter als die sonst eher trögen Angelegenheiten rund um den Clapper Jason Garrett.


Zum Glück hab ich dieses Weihnachtsgeschenk auch nicht bekommen 🙂 Aber wer ko, der ko (wie man in Südbayern sagt).


Beste Antwort dazu:

Andy Reid ist tatsächlich ab und an gewollt für einen Spaß zu haben. Nettes Outfit für das Walroß!


Zum Schluss noch was zum Nachdenken:

Ich hab ca. 2 Sekunden gebraucht gehabt…


Danke wieder einmal an @kein_sitzmoebel vom RANDBREITENverlag fürs Korrekturlesen!

Geniesst noch die beiden Feiertage nach dem Heilig Abend und wir lesen uns nächste Woche an Silvester wieder!