Woche 16 – Heiliger (NFL-)Abend
Selbst am Heilig Abend – der weniger gefeierte Christmas Eve in den USA – gibt es NFL-Football! Natürlich muss dann auch wie immer eine Kolumne her und – kleine Vorankündigung – an Silvester wird das nicht anders sein.
Heute gab es zunächst das NFC South Duell New Orleans Saints – Atlanta Falcons zu sehen; das zweite Spiel, Dallas Cowboys – Seattle Seahawks, habe ich für football-aktuell begleiten dürfen. Den Spielbericht gibt es hier: LINK
Ansonsten wie immer TV-Kritik, Helden und Versager sowie das Twitteruniversum. Los gehts!
#Christmas Eve FOOTBALL.
Let's go!
— NFL (@NFL) December 24, 2017
Spielbericht New Orleans – Atlanta
Steve Gleason’s blocked punt vs. Falcons in the 1st game back in the Dome post-Katrina is one of the most memorable plays in Saints history. pic.twitter.com/TdheJ8Yhha
— New Orleans Saints (@SaintsNOW) September 24, 2016
Bei dieser Ansetzung muss ich immer an das erste Spiel nach der Wiedereröffnung des Super Domes 2006 denken. Zum Einen an den ohrenbetäubenden Einlauf der Saints zu U2s und Green Days „The Saints are coming“ (LINK) und zum Anderen an den durch Steve Gleason geblockten Punt.
Gleason leidet mittlerweile an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS und kann seine Extremitäten nicht mehr bewegen. Trotzdem hat er den Lebensmut nicht verloren und bereut seiner Aussage nach nichts.
Die Geschichte rund um das Spiel hat die NFL schön in 4 Minuten zusammengefasst (LINK).
Aber zurück zum hier und heute: Für beide Teams ging es um die Playoffs im engen Rennen der NFC South.
Julio Jones musste das Warmmachen mit einer Daumenverletzung abbrechen. Nicht die besten Voraussetzungen für die Gäste. Er spielte dann aber und wurde gleich im ersten Drive mehrfach von seinem QB Matt Ryan, dem noch für knapp 1,5 Monate amtierenden MVP, gesucht.
Bei den Saints sah das jedoch besser aus und sie waren es auch nach einem Alvin Kamara-lastigen Drive, die zuerst in Führung gingen – allerdings nur durch ein Field Goal von [itg-glossary glossary-id=“3740″]K[/itg-glossary] Will Lutz.
Die Defensivreihen dominierten die Partie und die Falcons sammelten darüberhinaus noch eine Menge Strafen. Highlight ein 1. & 40 Atlantas zu Beginn des 2. Viertels.
We have a 1st-and-40 in New Orleans!
— Kevin Seifert (@SeifertESPN) December 24, 2017
Die Saints vertrauten weiter vor allem auf Alvin Kamara – den würde ich noch lieber mögen, wenn er nicht meine Rookie-des-Jahres Wette killen würde. Das ging munter so weiter bis zur Two-Minute-Warning. Da gab es dann das 2. Field Goal von Lutz zum 6:0.
Wenn bei den Falcons etwas ging, dann meistens über den angeschlagenen Julio Jones. 50 Sekunden vor der Halbzeit gab es noch eine der besten Interceptions der jüngeren Vergangenheit, als ein Pass von Ryan auf dem Rücken von Saints Rookie Lattimore landete.
THE BUTT INTERCEPTION
— vaughn mcclure (@vxmcclure23) December 24, 2017
Die Saints schlugen umgehend Kapital daraus: Ted Ginn wurde auf die weite Reise geschickt (54 Yards) und holte die 13:0 Führung. Drew Brees kann es noch und die Falcons drohen im Playoffrennen abzurutschen – vor allem aber, da die Saints zu Beginn der 2. Hälfte Ballbesitz hatten.
Doch gleich im ersten Drive schnappte sich Falcons [itg-glossary glossary-id=“3745″]Linebacker[/itg-glossary] Deion Jones die Interception von Drew Brees und trug sie an die 2 Yard-Linie.
Yikes — there goes the momentum. Saints killer Deion Jones intercepts Drew Brees and returns it to the 2-yard line
— Mike Triplett (@MikeTriplett) December 24, 2017
Allerdings fumbelte dann Devonta Freeman, so dass es erneut keine Punkte für die Falcons gab. Das Momentum kippte hin und her.
Die Saints mit Glück, als Lattimore eine glasklare, aber ungeahndete Pass Interference beging. Die Falcons konnten aber zumindest mit einem Field Goal ihre ersten Punkte aufs Scoreboard bringen.
Das war trotzdem zu wenig: Die Saints holten sich das Kommando zurück und durch Mark Ingram auch den nächsten Touchdown. 20:3 und auch in der Höhe verdient, weil die Falcons offensiv zu wenig zeigten. Das zeigte sich noch einmal besonders gut gegen Ende des 3. Viertels, als die Falcons zunächst einen Challenge verbrannten und anschließend den 4. Versuch ausspielten – und der Lauf durch die Mitte gestoppt wurde.
Ab da lief die Uhr immer weiter gegen die Falcons, aber auch das letzte Aufbäumen kam zu spät – trotz eines Touchdownpass auf RB Coleman 2:40 vor Ende. Der obligatorische Onsidekick bei 10 Punkten Rückstand missglückte, so dass es bei 23:13 Ballbesitz Saints gab.
Die knieten ab und fuhren den hochverdienten Sieg ein; fast hätte es noch besser ausgesehen, wenn nicht die Panthers doch noch durch einen Run von Cam Newton gegen die Buccaneers gewonnen hätten. Für die Falcons ein schwerer Rückschlag im Playoffrennen; sie müssen zuletzt gegen Carolina ran, während die Saints „nur“ nach Tampa reisen müssen.
In memoriam Kyle Shanahan. Er hat definitiv diese Saison gefehlt.
Spielbericht Dallas Cowboys-Seattle Seahawks
Den Bericht gibt es wie erwähnt „exklusiv“ bei football-aktuell (jeder Klick hilft!): LINK
Cowboys fans right now pic.twitter.com/kj1mhy3hxG
— SportsDay Cowboys (@dmn_cowboys) December 25, 2017
Das Saisonende für die Cowboys in Woche 16.
TV-Kritik zum Heilig Abend
Zunächst starteten die Familienväter Carsten Spengemann und Jan Stecker, gefolgt von Matis Oberbach und Volker Schenk. Im Stream (Patriots – Bills) kam Nils Müller zu seinem zweiten Einsatz (LINK), den ich ja im November zu seiner Buchveröffentlichung (Das 1-0-1 des College Footballs – => Amazon Link) interviewen durfte.
Carsten Spengemann ließ anfangs wenig Sprechzeit für Jan Stecker. Ich rätsele noch, ob das positiv oder negativ ist.
#ranNFL neues fürs bullshitbingo:"Wie ein Linienbus von vorne" und "päpstliche als der Papst"😄😄Merry Xmas🎅⛄🎅
— Marc Seewald (@seewald1975) December 24, 2017
#ranNFL@AtlantaFalcons erster und Reisepass 😂😂😂😂
— Rico Mons Ducis (@MonsDucis) December 24, 2017
Viel Text jedenfalls von Carsten Spengemann – nicht immer nur richtig (die Whykings führten plötzlich bei Saints-Falcons), aber ich fands durchaus unterhaltsam.
Auf jeden Fall hat @FDerSozi Recht:
#ranNFL weil es sonst untergeht, mal ein Riesendank an @CSpengemann und co. dafür das sie während wir es uns zu Hause schön machen im Fernsehstudio sitzen um uns zu unterhalten, ihr macht unser Weihnachten schöner ❤️ frohe Weihnachten an euch alle
— PackersInTown (@FDerSozi) December 24, 2017
Ansonsten: WHAMs Last Christmas hab ich zum Glück diese Weihnachtssaison dank Podcasts statt Radio nur ungefähr 37 Mal hören müssen. Leider kamen jetzt bei der Übertragung noch eine ganze Reihe Schnipsel dazu. Braucht kein Mensch, aber zumindest ist spätestens Mittwoch wieder Schluss für ca. 8 Monate damit. Überraschend war es jedenfalls nicht.
Wham? NEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIN! Beinahe hätte ich es mal geschafft, die komplette Weihnachtszeit ohne das Ding *würg* #ranNFL
— Cosimo (@CosimoHB) December 24, 2017
Bei der zweiten Kombination, Mattis Oberbach (für mich zum ersten Mal komplett) und Volker Schenk, hab ich nur immer mal wieder reinhören können, aber das hat mir dann genauso gut gefallen wie Kate und Tanja K.:
Fazit 1st Quarter: @MattisOb macht das wirklich super und in Kombination mit @volkerschenk26 macht es einfach Spaß zuzusehen & -hören #ranNFL
— Kate (@SenselessTruth) December 24, 2017
Für mehr Volker Schenk #AnJedemVerdammtenSonntag👆 – fundiertes Wissen, angenehmes Kommentieren & beruhigendes Stimmchen👌 #SEAvsDAL #ranNFL #rannflsüchtig @Icke41 pic.twitter.com/1YNlW5loAf
— Tanja K. (@TanjaK_02) December 24, 2017
Held des Heilig Abend
Todd Gurley (again), RB, LA Rams
MVP?
Todd Gurley: 80 yards to the house ✌️ #LARvsTEN pic.twitter.com/st6kb6zr46
— FOX Sports: NFL (@NFLonFOX) December 24, 2017
MVP vote is going to be very interesting https://t.co/qJpaMWeBTv
— Chris Mortensen (@mortreport) December 24, 2017
Todd Gurley is the 3rd player in NFL history to have at least 2,000 scrimmage yards, 10 rushing TDs & more than 5 receiving TDs in a single season.
The other 2 are in the Hall of Fame:
Marshall Faulk (2000, 2001)
OJ Simpson (1975) pic.twitter.com/DWopeWTvb6— Randall Liu (@RLiuNFL) December 24, 2017
Gurley spielte erneut überragend und hat den Spot hier quasi fest gebucht. Diesmal waren es 276 Yards combined (!!!) und 2 Touchdowns. Erneut eine unglaubliche Leistung des Running Backs, der damit endgültig in das Rennen um die MVP-Vergabe eingreifen wird – vor allem, da Tom Brady eine für ihn maximal durchschnittliche Leistung (gut 220 Yards, 2 TD, INT) ablieferte.
Verdient hätte es Gurley auf jeden Fall. Aber zuletzt ging der Titel ja bis auf 2012 (Adrian Peterson) immer an einen Quarterback. Selbst ich als Patriots- und vor allem Brady-Fan würde es aber Gurley gönnen.
Dazu gab es bei einigen Teams endlich etwas zu feiern, die dies zum Teil schon lange nicht mehr konnten:
The @Jaguars are AFC South Champions! #Sacksonville pic.twitter.com/71BvImRY2m
— SNF on NBC (@SNFonNBC) December 24, 2017
What a turnaround!
After finishing 4-12 in 2016, the Los Angeles @RamsNFL are Champions of the NFC West. pic.twitter.com/A9eI8Bebci
— FOX Sports: NFL (@NFLonFOX) December 24, 2017
Another trip to the postseason for the @Chiefs! #ChiefsKingdom pic.twitter.com/w3AcF5EYXY
— SNF on NBC (@SNFonNBC) December 24, 2017
Bei den Rams und Jaguars ist es jeweils länger als ein Jahrzehnt her, dass sie ihre Divisions gewinnen konnten (es besteht also noch Hoffnung für die Browns!).
In beiden Fällen hochverdient – herzlichen Glückwunsch!
Ansonsten wäre Jimmy G auch wieder ein Kandidat gewesen. Klasse, wie er die 49ers mehr oder weniger allein wieder aufgerichtet hat!
Jimmy G. having his way with the Jags defense so far:
21/29
242 yards
2 TD pic.twitter.com/dtAeE38exF— Bleacher Report NFL (@BR_NFL) December 24, 2017
Versager des Heilig Abends
Am Heilig Abend gibt es keine Verlierer oder Versager. Am Ende ist es nur ein Spiel und der Feiertag (mir auf jeden Fall) wichtiger.
Twitteruniversum Edition Heilig Abend
Bigger than the game.
As a #WPMOY nominee, @pinion92 received two #SuperBowl tickets to use as he saw fit. He decided to surprise lifelong friend Jason with an early Christmas present. This was Jason's reaction. #WPMOYChallengePinion pic.twitter.com/eizAAYXTeG
— San Francisco 49ers (@49ers) December 22, 2017
Diese Art von Geschichten um die NFL geht in der Sensationsgier nach schlechten Nachrichten oft unter. Umso schöner, dass es diesmal anders ist: Großartig von Bradley Pinion!
As someone whose sat through hundreds of Jason Garrett pressers, this is greatness.
You’ve got to hear Garrett on Santa’s mental toughness.
😂😂😂Nice job #dallascowboys
🎥: @dallascowboys pic.twitter.com/iPyorAMBAq— Joe Trahan (@JoeTrahan) December 23, 2017
Die Pressekonferenz in der Weihnachtsedition. Wesentlich netter als die sonst eher trögen Angelegenheiten rund um den Clapper Jason Garrett.
if my wife, jill, is reading this, please get me a gold nose ring and a gold mouthguard for christmas. thank you. @Saints #WhoDat @A_kamara6
— Harry Connick Jr (@HarryConnickJR) December 24, 2017
Zum Glück hab ich dieses Weihnachtsgeschenk auch nicht bekommen 🙂 Aber wer ko, der ko (wie man in Südbayern sagt).
Coach Reid. pic.twitter.com/hN8is6dIlu
— BJ Kissel (@ChiefsReporter) December 24, 2017
A Merry Chiefsmas to all! ~ Andy Reid/Santa 🎅 pic.twitter.com/bO5RLUMSLL
— Kansas City Chiefs (@Chiefs) December 24, 2017
Beste Antwort dazu:
Why didn’t he dress up?
— Jessica Kleinschmidt (@KleinschmidtJD) December 24, 2017
Andy Reid ist tatsächlich ab und an gewollt für einen Spaß zu haben. Nettes Outfit für das Walroß!
Zum Schluss noch was zum Nachdenken:
Kurze Frage in die Runde:
War es heute verwerflich vom Altenheimpersonal, bei der Besuchszeit "Last Christmas" zu spielen?#rannfl #ranNFLsuechtig
— KilianM (@Kilian_Mi) December 24, 2017
Ich hab ca. 2 Sekunden gebraucht gehabt…
Danke wieder einmal an @kein_sitzmoebel vom RANDBREITENverlag fürs Korrekturlesen!
Geniesst noch die beiden Feiertage nach dem Heilig Abend und wir lesen uns nächste Woche an Silvester wieder!