Sonntag, Mai 12, 2024
Season

Der Rückblick auf Woche 8

Prequel oder Vorspiel

Diesmal kommt die Kolumne komplett verändert daher. Das hat einen einfachen Grund: ich hab bislang nahezu nichts von der NFL gesehen, weil mich mein Brötchengeber in einen Zug mit etlichen Fans der „schnellsten Mannschaftssportart der Welt“ (keine Ahnung, was Polo-Spieler von diesem selbstgewählten Slogan der DEL halten) gesteckt haben. Ich war im weitesten Sinn bezahlt im Sinne der Völkerverständigung zwischen Bayern und Krefelder Kollegen unterwegs…

Abfahrt war kurz vor Mittag und Rückkunft morgens um 06 Uhr, als selbst das Sunday Night schon rum war. Zwischendurch also nur bei den Spielen so gut es ging im Liveticker mitgefiebert und irgendwo entlang des Rheins getwittert, solange es die Internetverbindung zuließ.

Dafür konnte ich sportlichem Erfolg beiwohnen und einem Chor, der dem für Roman Motzkus im Londoner Pub „Pride of Paddington“ alle Ehre machte.

Außerdem das „beste Maskottchen der Deutschen Eishockey Liga“ begleitet und natürlich Essen und Trinken. Alles super – nur fehlte eben Football.

Spielbericht Dallas – Philadelphia

Das wurde dann prompt heute nachgeholt und einen Spielbericht gibts hier:

Prescott gewinnt gegen Prescott. Das ist so schlecht, dass ichs gleich einbauen muss. Zum Glück les ich meine Tweets dank Wurstfingern gerne nochmal, bevor ichs losschick. Hat nur nix gebracht, wenn das Hirn ausschließlich auf Tippfehler achtet.

Er hat natürlich nicht gegen seinen Bruder gespielt, sondern gegen Carson Wentz von den Eagles. Hier nochmal der Link dazu: Spielbericht football-aktuell.de

Berichtenswertes

1. Cincinnati-Washington 27:27

Noch ein Unentschieden (und ein paar Verlängerungen an diesem Spieltag mehr). Irgendwann tauchte die Frage mal bei #ranNFL auf, obs wohl ein Unentschieden gibt. Meine Antwort war: „So cirka alle 3-4 Jahre einmal.“

Oder in 2 Wochen hintereinander. D’Oh. Zumindest dürfte langsam jedem bewusst gewesen sein, dass das Spiel nach der 15minütigen Verlängerung rum ist. Das ging Donovan McNabb von den Eagles damals anders: der QB  ließ sich Zeit und wunderte sich, als plötzlich Schluss war. Ist auch eine der Grundregeln bei Fantasy: „Know your rules man!“

Das Spiel hat mich leider Geld gekostet, weil die Bengals -2 das letzte aus einer noch fehlenden Kombi waren. Jetzt waren beide Teams in London und kommen mit einer gefühlten Niederlage zurück.

2. London

Weils grade zum vorherigen Spiel passt: die NFL hat die Termine der International Series noch nicht veröffentlicht, aber eine Partie steht schon fest:

Beide waren schon ein (Saints 2008) bzw. mehrmals (Fins 2014 / 2015) vor Ort. Mal sehen, obs wieder einem Coach den Kopf kostet wie im Vorjahr Joe Philbin.

Ich hoffe ja immer noch, dass ein Termin in Deutschland sein wird. Aber die Bekanntgabe der übrigen Spiele erfolgt laut Ankündigung erst Ende November um Thanxgiving herum.

3. Buffalo – New England (inkl. Jamie Collins Trade)

Die Patriots straften die Bills ab und nahmen so Revanche für die 0-16 Niederlage zu Hause vor einigen Wochen (ohne Brady).

Soweit noch nicht außergewöhnlich. Etwas skurril wurde es, als ein Dildo aufs Feld flog:

Bill Simmons Seite „The Ringer“ stellte dann gleich die 59 wichtigsten Fragen zum Dildo-Wurf. Aus der Serie: „Kannst Dir nicht ausdenken!“

Rund um Football gabs dann noch etwas ähnlich Aufsehen erregendes:

Die Patriots tradeten Linebacker Jamie Collins zu den Browns.

  1. Reaktion: „what the eff????“
  2. Immer wieder vorsagen: „In Bill we trust. In Bill we trust. In Bill we trust. In Bill we trust. In Bill we trust. In Bill we trust.“
  3. Punkt 2 wiederholen
  4. Kurz sammeln.

Aaaalso:

Anscheinend hat Collins heuer öfter mal „sein Ding“ in der Verteidigung durchgezogen, was ihn bei Coach Bill Belichik nicht beliebter machte.

Außerdem war er im letzten Jahr seines Contracts und wäre Unrestricted Free Agent geworden. Ein Zahltag stand also an, was bei den Patriots eher selten passiert.

Trotzdem versteh ichs nicht und seh es wie Ross Tucker:

Man kriegt jetzt einen „compensatory Third Rounder“ – also ein Zugrecht nach der dritten Runde (er wurde 2013 in der zweiten Runde geholt und hat alles andere als enttäuscht). Hätte man ihn als UFA gehen lassen nach Vertragsende im Frühjahr, dann hätte es einen Entschädigungspick im Draft 2018 gegeben – wohl auch nach der dritten Runde.

Bei Chandler Jones gab es „wenigstens“ den Vorfall, als er nachts unter Drogen bei der Polizei aufgetaucht ist und man ihn deswegen nach Phoenix zu den Cardinals abschieben konnte.

Jamie Collins „darf“ jetzt zum schlechtesten Team der Liga (zumindest nach der Bilanz), aber dort vermutlich richtig Schotter einstreichen:

Ross (als ex-Spieler und kluger Harvard-Kopf) bringt es immer wieder auf den Punkt.

4. Tampa – Oakland

Mein Super Bowl Longshot von vor der Saison, die Oakland Raiders, machen es sich erneut nicht leicht und gewinnen erst nach Verlängerung in Tampa.

Derek Carr mit über 500 Passyards und damit einem Franchiserekord. Ligarekord waren die im Spiel angehäuften 23 (!!!) Strafen. Trotzdem gewonnen – so gesehen nicht allzu tragisch.

5. Carolina – Arizona

Der MVP des Vorjahres hat gezeigt, dass sie doch noch gewinnen können. Gegen ein Arizona Team, dem langsam aber sicher die Felle davon schwimmen, gab es einen wichtigen Sieg.

Bei mir hat Cam Newton allerdings mittlerweile fast alle Sympathien verspielt. Diesmal klagte er, dass die Schiedsrichter Fouls gegen ihn zu wenig ahnden würden. Zusammen mit seinen Nicht-Pressekonferenzen nach Niederlagen kommt er mir immer mehr wie ein verzogenes Kind vor, das schmollt.

Und wer so gewagte Outfits zum Pressetermin trägt, muss sich nicht wundern, wenn er nicht allzu ernst genommen wird:

Aber ist ja Halloween, da geht fast alles. Und bei mir dann wieder Football heute Nacht. Hier der ESPN Teaser der Übertragung zum Abschluss:

 

Nächste Woche gehts dann normal weiter. Bis dahin!