Samstag, Juli 27, 2024
Season

WildCard Samstag AFC

Die Playoffs starteten wie immer mit dem WildCard Weekend – diesmal allerdings ungewöhnlich aufgeteilt: Der unattraktivste erste Slot ging – auch schon fast traditionell in den letzten Jahren – an das Spiel der Texans (gegen die Bills), gefolgt vom zweiten AFC-Spiel der Patriots gegen die Titans. Die beiden NFC-Partien finden dann am Sonntag statt Hier der LINK!

Spielbericht Texans – Bills 22:19

Wie 2015 (0:30 gegen die Chiefs), 2016 (27:14 gegen die Raiders) und 2018 (7:21 gegen die Colts) musste Houston gleich im WildCard Weekend ran – diesmal gegen die Bills, die nach 2017 überhaupt erst das zweite Mal in diesem Jahrtausend in den Playoffs standen.

Die Bills durften starten und Quarterback Josh Allen packte hinter einer Phalanx aus Blockern gleich einen weiten Lauf aus. Kurz darauf wurde es noch besser mit einem Trickspielzug: Josh Allen übergibt zu Wide Receiver Brown, der passt wieder auf den freien Quarterback Allen zum 0:7. Was für ein Auftakt!

Die zahlreich angereiste #BillsMafia, wie sich die Anhänger Buffalos nennen, feierte ausgelassen und zwang die Texans zu einer ungewöhnlichen Maßnahme, die man sonst eher selten (bei den Chargers aber gefühlt immer) sieht:

Texans [itg-glossary href=“http://tooltip“ glossary-id=“3611″]Head Coach[/itg-glossary] Bill O’Brien startete dagegen gleich mit einem Fehltritt: Wide Receiver DeAndre Hopkins wurde bei einem dritten Versuch am Facemask berührt und beschwerte sich vehement, aber eine Flagge blieb aus. O’Brien warf eine rote Challenge-Flagge wegen vermeintlicher Pass Interference, aber wie zu erwarten blieb auch eine Änderung der Entscheidung aus. Wer in dieser Saison die NFL angeschaut hatte, weiß, dass die Chance hier zum Erfolg zu kommen quasi nicht-existent war. Eine verschenkte Challenge, damit ein Timeout weniger und maximal noch eine Challenge übrig.

Zumindest stoppten die Texans dann die Bills schnell, wobei gleich zwei Pässe von Josh Allen hätten abgefangen werden können (müssen?).

Lange Zeit passierte anschließend nicht viel – die Defenses übernahmen das Kommando. Erst nach gut zwei Minuten im zweiten Viertel kamen die Bills wieder einmal deutlich über die Mittellinie, allerdings verlor Josh Allen prompt den Ball bei einem Lauf.

Glück für die Bills, sie durften den Ball behalten. Trotz bester „Lage“ in der Redzone stand am Ende aber nur ein Field Goal zum 0:10. Ein weiteres Field Goal von [itg-glossary href=“http://tooltip“ glossary-id=“3740″]K[/itg-glossary] Hauschka stellte direkt vor der Halbzeit noch auf 13:0. Von der Texans Offense war bis dahin fast nichts zu sehen.

Die zweite Hälfte wäre fast mit einem mehr als seltsamen Touchdown gestartet: Der Texans Returner fängt den Ball und wirft ihn dann in Richtung Head Referee weg. Die Bills nehmen den Ball auf und der erfahrene Schiedsrichter Corrente zeigt Touchdown an, was so wirklich niemand begreifen konnte. Allerdings ließ er sich dann doch davon überzeugen, dass das Quatsch ist und ersparte Houston den nächsten Tiefschlag.

Der nächste Aufreger ließ nur fünf Minuten auf sich warten: Der üblicherweise sichere WR Deandre Hopkins fumbelte den Ball nach seinem ersten Fang (!) und einer der vielen Edmunds-Brüder ([itg-glossary href=“http://tooltip“ glossary-id=“3745″]LB[/itg-glossary] Tremaine) sicherte ihn für die Bills.

Zumindest schaffte es die Defense, den Schaden auf ein weiteres Field Goal zu beschränken, als dem wiedergenesenen [itg-glossary href=“http://tooltip“ glossary-id=“3623″]DE[/itg-glossary] JJ Watt ein vielumjubelter Sack im 3. Versuch gelang. Das schien auch endlich die Initialzündung für die Offense zu sein.

Plötzlich marschierte die übers Feld und Deshaun Watson erlief am Ende des Drives selbst den Touchdown zum 8:16, weil auch die Two-Point-Conversion durch einen engagierten Lauf von ihm selbst gelang.

Die Bills unter Druck und prompt fumbelte Josh Allen zu Beginn des Schlussviertels bei einem Tackle von Whitney Mercilus.

Das vielzitierte Momentum (doch, das gibts wirklich!) kippte zu den Texans, auch wenn erst einmal nur ein Field Goal aus 41 Yards zum 11:16 heraussprang; nachdem Houstons Defense jetzt auf der Höhe war und den folgenden Drive der Gäste sofort stoppen konnte, war die Hoffnung groß bei den Fans der Texans, dass die Wende kurz bevorstand.

Ein weiter Pass auf Deandre Hopkins über 41 Yards brachte die Texans auch prompt an die 28 Yard-Linie der Bills.

Ein Pass auf TE Darren Fells bedeutete ersten Versuch an der 1 Yard-Linie, aber zunächst verlor RB Carlos Hyde den Ball; im zweiten Versuch machte er es wesentlich besser, fing den Pass und holte so die Führung. Die Two-Point-Conversion auf Hopkins klappte auch und so führten die Texans erstmalig beim 19:16.

Die Bills hatten weniger als fünf Minuten Zeit, sich die Führung zurückzuholen oder zumindest für eine Verlängerung auszugleichen. Josh Allen packte sofort einen weiten Pass auf Singletary aus, den der in 38 Yards Raumgewinn umwandelte.

Zwei Minuten vor dem Ende killte Josh Allen mit einem schweren Fehler fast den Drive der Bills: Ein intentional Grounding schob Buffalo aus der Redzone und kostete einen Versuch, so dass ein 4. & 27 außerhalb der Field Goal Reichweite anstand.

Linebacker Jacob Martin brach durch und sackte Allen gleich noch für 19 Yards Raumverlust; Worst Case Scenario für die Bills, die jetzt überfordert zu sein schienen.

Houston lief dreimal, verbrauchte so die Timeouts der Bills und entschieden sich dann gegen ein machbares Field Goal; stattdessen klappte der 4. Versuch durch einen Quarterback Sneak nicht. Eine Entscheidung, die man nicht verstehen musste.

Bills QB Josh Allen, jetzt eher übermotiviert, nahm den Ball selbst in die Hand, versuchte am Ende eines guten Laufs jedoch noch einen Pitch zu einem Mitspieler, der fast noch einmal in die sprichwörtliche Hose gegangen wäre.

Stattdessen blieb noch eine Minute von ungefähr der Mittellinie Zeit. Diese letzte Minute brachte hauptsächlich Konfusion, die ich nicht in Wort fassen möchte. Nur soviel: Es war zum Kopfschütteln für den neutralen Beobachter und wohl zum Verzweifeln für die Anhänger der beiden beteiligten Mannschaften.

Kicker Hauschka musste letztendlich mit 10 Sekunden auf der Uhr zum ausgleichenden Field Goal aus 47 Yards antreten und verwandelte. Overtime.

Die Texans gewannen den Münzwurf, aber im dritten Versuch ließ TE Darren Fells den Pass zum neuen First Down fallen, so dass die Bills den Ball bekamen.

Josh Allen weiterhin mit… nennen wir es unkonventionellen… Entscheidungen, aber einigen guten Momenten folgten gleich einige haarsträubende. Ein anstrengendes Spiel.

Die Texans gewannen letztendlich nach gut 12 Minuten, als QB Watson trotz einschlagender Defender noch WR Jones (erstmals in dieser Partie) fand und der bis an die 11 Yard-Linie kam.

Kicker Fairbairn verwandelte aus 28 Yards und versetzte den Gästen so den Todesstoß. Was für ein Spiel und das ist nicht unbedingt lobend gemeint.

Patriots – Titans 13:20

Die Patriots mussten „dank“ ihrer sensationellen Niederlage gegen die Dolphins in der Vorwoche jetzt schon ran – und das auch noch gegen den Rushing Champion der Liga mit Derrick Henry.

Die Patriots gleich wieder mit einem Trickspielzug, aber der gelang nicht. Am Ende stand zumindest das 3:0 durch Kicker Nick Folk.

Die Titans konterten schnell mit den erwartet starken Läufen von Derrick Henry und einem Touchdown Pass von Playoff-Rookie Quarterback Ryan Tannehill auf TE Anthony Firkser zum 3:7.

Die Patriots antworteten umgehend mit einem eigenen Touchdown, als das Bostoner Laientheater Brady (lauter Ruf: „Julian, you’re in the wrong spot“) und Edelman die Verwirrung beim Gegner für einen Lauf Edelmans über die rechte Seite zum 10:7 nutzte.

Kurz vor der Halbzeit gab es dann eine Schlüsselszene, die ahnen ließ, dass das Spiel womöglich keinen guten Ausgang aus Patriots-Sicht nehmen würde: Ein 1. & Goal an der 1 Yard-Linie konnte nicht zum Touchdown genutzt werden. Das sieht man bei den Patriots eher selten (das ist eine Spezialität der Browns 2019).

Mit lediglich einem Field Goal zum 13:7 war das eindeutig zu wenig und die Titans schlugen mit einem Touchdown von – natürlich Derrick Henry – zum 13:14 noch vor der Pause Kapital daraus.

In vergangenen Jahren hätte dieser Einpunkt-Rückstand den Patriots-Fans wohl nur ein müdes Lächeln entlockt, aber die offensive Limitiertheit der 2019er Edition des Titelverteidigers ließ befürchten, was dann kam: Insgesamt acht Punts, gerecht verteilt auf beide Mannschaften, bevor ein Interception Return Touchdown von ex-Patriot Logan Ryan die endgültige Entscheidung kurz vor dem Ende brachte.

Wie mit Tim Leidinger von den German Titans in PODCArSTen #31 schon besprochen: Ich war nicht wirklich überrascht von der Niederlage, weil die Titans das gut können, womit die Patriots zuletzt Probleme hatten.

Jetzt stelle ich mir die bange Frage, die auch sofort im Anschluss an die Partie unzählige Male aufgeworfen wurde: War es das letzte Spiel von Tom Brady – zumindest im Trikot New Englands?

Der jahrelang unterbezahlte G.O.A.T. wird zum ersten Mal in seiner Karriere tatsächlich richtiger Free Agent, hat sein Anwesen in Boston im letzten Jahr verkauft und war sicherlich mit einigen Entscheidungen der sportlichen Führung (wie der Entlassung von Antonio Brown, die ich sehr sehr gut fand) absolut nicht einverstanden.

Ein Team wie die Chargers, das für den Umzug in ihr neues Stadion das neue Stadion der Rams einen Zuschauermagneten braucht und aktuell keinen hat, wäre prädestiniert.

Es bleibt auf jeden Fall spannend. Die Titans dürfen jetzt beim Hauptrundenprimus Ravens antreten, die Texans reisen zu den Chiefs. Eigentlich sollten das beides Heimsiege werden. Eigentlich.

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WildCard Samstag AFC

TV-Kritik WildCard Weekend

Bei #ranNFL starteten Jan Stecker und Roman Motzkus, das erfahrenste Team des Senders.

Die wichtigste Frage war zunächst die:

„Zu Weihnachten soll man auch mal Gurken snacken, hat Tim gesagt“, wie Icke schließlich erklärte. Aha.

Ein an die Seitenlinie zu WR Brown geworfener Ball, bei dem der Passfänger nicht mehr beide Füße ins Feld brachte, sorgte dann für Diskussionen:

Nicht nur als semi-offizielles Mitglied der RoMo-Ultras muss ich ihm Recht geben; kaum möglich, da beide Füße noch im Feld zu platzieren (einige sahen das wiederum anders, womit ich problemlos leben kann).

Dank vieler verwirrender Situationen im Spiel war es für die beiden Kommentatoren auch nicht immer einfach, „auf Ballhöhe“ zu bleiben, was aber den amerikanischen Expertern nicht anders erging.

Um 00:30 Uhr erfolgte dann die „Schalte“ auf ProSieben, was gleich wieder mehr Erklärungen für die breite Masse auslöste:

Ich finds erträglich, frag mich aber auch jedesmal, ob man für die paar Newbies so weit ausholen muss.

Ansonsten auch von dieser Stelle alles Gute an Geburtstagskind Christoph Icke Dommisch, der seinen Feiertag mit seinen Liebsten verbrachte… den Kollegen. Und natürlich seinen Fans aus der Timeline, die zahlreich gratulierten.

Die zweite Partie des WildCard Weekend durften Mattis Oberbach und Volker Schenk kommentieren. Ich hab nur die erste Hälfte live gesehen und da war die Kombi der beiden jüngsten (stelle ich mal so ungeprüft in den Raum) in Ordnung.

Insgesamt sorgte die Übertragung offensichtlich für Interesse, wenn man den brandaktuellen Zahlen glauben kann:

 


 

WildCard Samstag AFC

 

Twitteruniversum WildCard Weekend

Sehr schön. Das muss ich mir dringend mal aus der Nähe anschauen. Im April 🙂


Das müsste wahrscheinlich geringfügig anders heißen („für mehr nur eine Teilnahmebescheinigung“?), aber ich fands trotzdem lustig.


Sein Wort in Gottes Ohr. Ich schau mir auch gerne noch eine oder mehrere Saisons mit einem nur noch halbeffektiven Brady an…


J.J. Watt ist einfach ein Tier – im positiven Sinn.


Damit ist der AFC – Samstag des WildCard Weekend auch schon geschafft. Zeit für den NFC – Sonntag… Danke fürs Dabeibleiben!