Samstag, Juli 27, 2024
Interviews

DAS Interview mit Florian „SchmiSo“ Schmidt-Sommerfeld

Neben bereits länger bekannten Gesichtern setzten Pro7 Maxx und Sat.1 in ihrer Premierensaison auch noch bis dahin weitgehend unbekannte Kommentatoren und Experten ein.

Einer davon ist Florian Schmidt-Sommerfeld – genannt SchmiSo – (hier bei der Pro Bowl Übertragung auf Pro7 Maxx links im Bild mit Jan Stecker und Patrick Esume), der mit seiner begeisterungsfähigen und begeisternden Art als Senkrechtstarter gelten darf. Er stand mir dankenswerterweise für ein ausführliches Interview zur Verfügung.

Wie viele Interviewanfragen hattest Du bereits – bei Icke durfte ich ja die Premiere durchführen?

Jetzt vor dem Super Bowl wurden es ein paar mehr, aber die erste Anfrage kam von Dir. Ich sitze ja sonst auf der anderen Seite und bin Interviewer – jetzt muss ich mich so langsam in die andere Rolle einfinden.

Du konntest Dich ja als Erster im Kommentatorencasting durchsetzen. Wie bist Du überhaupt darauf aufmerksam geworden?

Ich bin mir gar nicht mehr sicher. Bestimmt habe ich das auf Twitter gelesen. Gleichzeitig aber sicher auch in den „Sportfreunden“. Das ist die Whatsapp-Gruppe mit meinen Kollegen vom Radio M94.5 – lauter angehende Sportjournalisten, da landet sowas ganz schnell.

 

Wie viele Bewerber konntest Du aus dem Feld schlagen und wie zuversichtlich warst Du, dass Du den Zuschlag bekommst?

Ich habe gehört mehr als 100 haben ein Video eingeschickt, beim Probekommentieren waren wir dann noch zu zehnt. Ich bin mit einem guten Gefühl aus dem Studio raus, aber ich wusste ja nicht, wie die anderen kommentiert haben. Als der Anruf kam, war ich gerade in Berlin bei der Baskebtall-EM, da hat’s mir erstmal ein bisschen den Boden unter Füßen weggezogen. In der Nacht danach lag ich sehr lange wach, ich war einfach völlig aufgedreht. Und seitdem war alles ein bisschen wie im Traum… dass ich’s echt gepackt und meinem Traumjob bekommen habe, werde ich wohl erst in den Wochen nach dem Super Bowl so richtig realisieren.

 

Wie viele Jobs hast Du neben der NFL noch im kommenden Jahr?

Ich kommentiere Motorsport für Motorvision TV, mache Radio beim Bayerischen Rundfunk, vor allem Basketball und schreibe für die Abendzeitung, Telekom Basketball und die BIG über den FC Bayern Basketball. Wenn dann noch Zeit bleibt, schaue ich gerne immer wieder bei M94.5 vorbei, wo alles angefangen hat.

 

Icke meinte, dass er „irgendwann nach dem Abi anlässlich eines Praktikums wusste, dass es was mit Medien werden sollte“. Wann kam dieser Punkt bei Dir?

Nach dem Abi habe ich erstmal Lehramt studiert, was zwar ganz nett war, mich aber nie so richtig ausgefüllt hat. Der Gedanke Sportjournalist zu werden geistert schon mein halbes Leben in mir rum. Im Mai 2011 wollte ich’s dann wirklich wissen und bin zu M94.5 gegangen – ein paar Wochen später war mir klar: Das ist deine Berufung. Den Job kannst und willst du dein ganzes Leben machen.

 

Wie sieht Dein Tagesablauf an einem Übertragungstag aus?

Meistens habe ich Samstag bis tief in die Nacht noch Artikel und Statistiken gelesen. Dann komme ich erst gegen 4.00 oder 5.00 Uhr ins Bett – ich bin einfach ein Nachtmensch. Dann schlafe so bis 13.00 Uhr, mache meine Unterlagen fertig und schaue mir oft nochmal  das letzte Spiel der Teams an, die ich am Abend kommentiere.

Um 19.00 Uhr fahre ich dann nach Unterföhring, rede noch ein bisschen mit dem Experten und anderen Kollegen – dann geht’s auch schon in die Maske und Richtung Studio. Bei den späten Spielen kommentiere ich bis circa 2 Uhr, dann vertone ich noch die Zusammenfassung des Spiels. Wenn ich daheim bin, läuft schon Sunday Night Football, das schaue ich dann je nach Spannung und Spiel bis zur Halbzeit oder bis zum Schluss.

Nach einigen Übertragungen setzte es ja zum Teil herbe Kritik. Steckt man das so einfach weg oder beschäftigt es einen immer noch ein paar Tage?

Unsere Übertragung an sich hat so viel Lob bekommen, ich selbst auch. Viel mehr Zuspruch, als ich je erwartet hätte. Kommentatoren haben es ja nicht immer ganz leicht. Dass dann auch mal kritisiert wird – gar kein Problem. Mich ärgert nur eine Sache: Viele meckern einfach nur rum oder beleidigen sogar – das bringt gar nichts. Um konstruktive Kritik zu finden muss man sich durch so viel Mist wühlen. Dadurch sind mir sicher viele Post, die mir durchaus hätten helfen können, einfach durchgerutscht – das ärgert mich viel mehr als die Kritik an sich.

 

Wie sehr nervt diese „Schreihals“-Kritik?

Gar nicht. Ich bin wenn man so will ja ein Schreihals. Ich kann aber nicht anders kommentieren. Wenn ich eine starke Aktion sehe, geht’s einfach mit mir durch. Dass ich nicht bei jedem kleinen Lauf (Grüße an Eddiieeeee Laaaacyyyyy) rumschreien muss, war eine absolut berechtigte Kritk. Da merkt man eben doch, dass ich noch ein Rookie bin. Daran habe ich gearbeitet und werde das auch weiterhin tun und nur noch Eskalieren, wenn das Spiel das wirklich rechtfertigt.

Wie groß ist dann die Genugtuung, wenn man mit seinen Clips auf der Videoseite der großen NFL selbst landet, wie es Dir z.B. mit Patrick Esume schon gelang?

Genugtuung würde ich’s nicht nennen, das klingt irgendwie nach: So jetzt haben wirs den Kritikern gezeigt (lacht). Ich freue mich einfach darüber! Das ist eine große Wertschätzung, man fühlt sich irgendwie geadelt. Mir zeigt das aber vor allem: Die NFL meint es Ernst mit Deutschland! Wir sind der NFL wichtig. Das ist für das tolle an diesen Posts.

 

Wie lange im Vorfeld weißt Du, welches Spiel Du kommentieren wirst?

Am Montag oder Dienstag vor dem Spiel entscheidet Icke in Absprache mit der Redaktion, welches der angebotenen Spielen wir zeigen werden.

 

Wie lange bereitet Ihr Euch darauf vor? Und mit welchen Quellen?

Ich schätze zwischen 10 und 20 Stunden pro Spiel. Wobei schwer zu sagen ist, welche NFL-Artikel ich einfach so lese und welche in konkreter Vorbereitung auf das Spiel. Wenn ich ein Team zum ersten Mal kommentiere, brauche ich erst mal einiges an Zeit um den kompletten Kader durchzuarbeiten. Einige Teams haben riesige Pressemappen, die seitenweise Infos zu jedem einzelnen Spieler enthalten. Die besten Geschichten finden sich auf den Seiten der Lokalzeitungen, für einen allgemeinen Überblick hilft ESPN, Statistiken schaue ich meistens auf nfl.com nach.

 

Wann sprichst Du Dich mit Deinem Moderatorenkollegen (hier mit dem ebenfalls viel gelobten Patrick Esume und dem sehr begehrten 1st & 10 Teppich) vor einem Spiel ab?

Ungefähr zwei Stunden vor dem Spiel bin ich in Unterföhring, dann setzen wir uns zusammen.

 

Darfst Du Dir einen Nebenmann wünschen bei den Übertragungen oder wird das von der Redaktion eingeteilt?

Die Kommentatorenduos teilt die Redaktion ein. Ich musste mir gar nichts wünschen, für mich war die Einteilung immer wunderbar. Am Anfang hat es mir sehr geholfen, mit Jan einen Fernseh-Veteranen neben mir zu haben, den nichts mehr aus der Ruhe bringt. Das hat die Redaktion auch bewusst so eingeteilt. Inzwischen haben alle Experten und auch ich Erfahrung gesammelt, so dass jede Kombi gut funktioniert.

 

Gibt es so etwas wie Feedbackrunden nach den Übertragungen?

Jeden Dienstag ist ran NFL Konferenz, in der wir die letzte Sendung nachbesprechen. Das Feedback von den erfahrenen Fernsehleuten dort ist für mich ganz wichtig, um mich weiterzuentwickeln.

 

Wie sind Deine Ziele bezüglich der Übertragungen?

Ich will den Zuschauern diesen sensationellen Sport näher bringen, mit der richtigen Mischung aus sportlicher Analyse und Unterhaltung. Ich habe gelesen und gehört, dass sogar Leute auch wegen unserer Übertragung so heiß auf den Sport waren, dass sie selbst ins Training gegangen sind. Mehr kann ich mir nicht wünschen.

 

Musst Du als „Rookie“ wie in der NFL die niederen Jobs übernehmen? Kaffee kochen oder abspülen?

(Lacht) Nein, nein. Im ran Team haben wir flache Hierarchien. Das finde ich auch ganz wichtig. Jeder muss seinen Job gut machen, dann wird die Übertragung gut. Vor der Sendung mache ich mir meinen Kaffee selbst und bringe auch gerne anderen einen mit – dazu muss mich aber keiner verdonnern.

 

Wer entscheidet über die Spielauswahl?

Icke ist hauptverantwortlich, bei kniffligen Entscheidungen werden teilweise auch die Kommentatoren mit ins Boot geholt.

 

Bei ran.de hab ich gelesen, dass Du „Sympathisant“ der Green Bay Packers bist? Wie kam es dazu?

Ein guter Freund hat die ersten Jahre seines Lebens in Green Bay gelebt und ist seitdem Fan der Packers, er hat mich da ein bisschen angesteckt. Die ganze Franchise ist irgendwie was ganz Besonderes. Allein schon, dass sie den Fans gehört und nicht einem Besitzer, finde ich cool.

Eine kurze Leserfrage via Twitter von @DigitalKeck:

https://twitter.com/DigitalKeck/status/676482780981776384

Ich muss mich leider rauslawienern und je zwei Spieler nennen, weil die Positionen so schwer vergleichbar sind. Quarterback: Aaron Rodgers, weil er einfach so unfassbar komplett ist. Receiver: Rob Gronkowski, weil er auf seiner Position so übermächtig wirkt. D-Line: J.J. Watt, weils einfach genial ist, den wohl besten Verteidiger aller Zeiten zu erleben. D-Back: Charles Woodson. Herausragend auf gleich zwei Positionen, kriminell konstant, vereinstreu – er hat alles. ich war beim Pro Bowl angesichts seines Abschieds schon ergriffen. Wie muss sich sein Karriereende erst für langjährige Raiders Fans anfühlen?

 

Wer ist Dein ehemaliger Lieblingsspieler?

Ab der nächsten Saison würde ich wohl Charles Woodson sagen (lacht). Wirklich schwer zu beantworten, weil ich die großen Legenden nur aus alten Aufzeichnungen kenne. Ich sage jetzt mal das Packers-Doppelpack: Brett Favre und Bart Starr. Als ich die beiden bei unserem Livespiel an Thanksgiving zusammen im Lambeau Field gesehen habe, hatte ich einen Kloß im Hals – das war so bewegend. Bei allem was ich gehört und gelesen habe, muss Bart Starr so ein toller Mensch sein, so nah an den Fans. Brett Favre kommt auch total sympathisch rüber, sportlich beeindruckt mich seine unfassbare Konstanz.

 

Hast Du schon mal ein NFL-Spiel im Stadion verfolgen können?

Leider noch nicht, vielleicht darf ich ja schon nächste Saison nach London – und hoffentlich irgendwann mal zum Super Bowl.

 

Bei welchem Spiel wärst Du diese Saison gern live dabei gewesen?

Ich mag die ganz großen Emotionen – deshalb an Thanksgiving im Lambeau Field. Vom Spiel her: AFC Championship Game. Patrick und ich waren schon im Studio völlig fertig – im Stadion wären wir wahrscheinlich umgekippt (lacht).

 

In wie vielen Ligen spielst Du Fantasy Football? Und denkt man da nicht immer mal dran, wenn man ein Spiel kommentiert, in dem ein Spieler des eigenen Fantasyteams am Start ist?

Ich spiele nur in einer Liga mit ein paar Freunden. Vielleicht gibt’s ja nächste Saison eine große ran NFL Liga. Manchmal habe ich das schon kurz im Kopf, aber da ist mir das eigentliche Spiel und der Kommentar doch wichtiger als Fantasy.

 

Geht’s da auch um mehr als um Ruhm und Ehre?

Bei uns hat jeder 10 Euro in den Hut geworfen, nur als kleinen Ansporn, aber der Spaß steht da total im Vordergrund.

Wo siehst Du mittelfristig – also so in 5-10 Jahren den Stellenwert der NFL in Deutschland?

Schwere Frage. Ich denke in den nächsten 10 Jahren werden wir ein Spiel der International Series in Deutschland erlebt haben und das fände ich super. Was Einschaltquoten angeht: Auf ProSieben Maxx haben zu den Playoffs drei Mal so viele Menschen zugeschaut, wie zu Saisonbeginn. Der Trend darf gerne jede Saison genau so weitergehen (lacht).

 

Inwieweit hilft die NFL dem deutschen Football?

Der Glanz der NFL holt neue Leute zum Sport, die GFL muss das für sich nutzen, sie  abholen und binden. Ich hoffe, dass die deutschen Vereine einen Schub bekommen. Wie vorhin gesagt: Wenn Leute wegen unserer Übertragung zum Football gebracht werden und selbst anfangen zu spielen, ist das der schönste Lohn. Football hat in Deutschland ein großes Potenzial, das haben unsere NFL-Übertragungen gezeigt. Ich kann jedem nur empfehlen in der NFL-freien Zeit im Stadion bei der GFL vorbei schauen. Das ist zwar alles nicht so groß und glamourös, aber gerade das kleinere, familiäre macht die GFL so sympathisch.

 

Wie war Dein Super Bowl Tipp vor der Saison – Peter King macht das seit Jahren und liegt eigtl. fast immer weit daneben? Er hatte übrigens diesmal Ravens – Packers angeführt.

Vor der Saison habe ich keinen Tipp abgegeben, während der Saison dann Patriots-Packers. Immerhin zwei Playoff-Teams, aber ich lag auch daneben.

 

Hast Du zufällig eins der sogenannten International Series Spiele in London gesehen?

Vor Ort nicht, aber die Übertragung auf ProSieben Maxx.

 

Würde ein Spiel in Deutschland etwas bringen?

Auf jeden Fall! Die NFL jede Woche im TV sehen zu können ist toll, aber die Stars mal aus nächster Nähe sehen zu können, ist schon eine andere Hausnummer. Das stärkt die Bindung doch noch mal enorm. Es würde außerdem weiter zeigen, wie wichtig der NFL der deutsche Markt ist. Ich denke doch, der Fan will auch ein bisschen umgarnt werden und mit einem Spiel „vor der Haustür“ belohnt werden – und das haben die deutschen Football Fans auch verdient!

 

Wenn man Deinen Namen googelt, findet man auch einen Christian Schmi-So. Falls es Verwandtschaft ist – wolltest Du nie in Richtung Jura durchstarten?

Mein Vater war zuletzt Präsident am Landgericht in München, ist vor kurzem in den Ruhestand gegangen. Sein Talent für Jura hat er mir glaube ich aber nicht vererbt. Ich habe mich mit ihm mal darüber unterhalten, was man für ein Jura-Studium so mitbringen muss und die Idee daraufhin schnell verworfen.

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Du erwähntest bei einer Übertragung, dass Du bei der Bundeswehr warst. Böse Zungen würden behaupten, dass da das Geschrei noch größer ist als bei Euren Übertragungen. Warst Du noch einer der letzten Wehrpflichtigen oder freiwillig dort?

Das mit dem Geschrei kannst Du laut sagen (lacht). Ich war einer der letzten Wehrpflichtigen dort. Ich will die Erfahrung zwar nicht missen, aber freiwillig wäre ich sicher nicht zur Bundeswehr gegangen.

 

Wo warst Du stationiert und konntest Du noch etwas fürs Leben mitnehmen?

Die ersten drei Monate war ich zur Grundausbildung in Murnau, nahe der Alpen. Zelten bei Minus 10 Grad und mehr – das war schon eine Erfahrung fürs Leben. Die Kameradschaft ist wirklich ein einmaliges Erlebnis. Sieben wildfremde Jungs mit denen du auf einmal alles teilst und schon nach ein paar Wochen gehört man zusammen wie Pech und Schwefel. Das ist schon toll. Die sechs Monate danach war ich in München, hatte kaum was zu tun, das war schon sehr viel vergeudete Zeit.

 

Angenommen Du hättest einen freien Abend in den USA und wärst in Boston. Du könntest zwischen einem Spiel der Celtics, der Red Sox, der Patriots oder der New England Revolution wählen. Wie entscheidest Du Dich?

Wenn ich mich für ein Spiel entscheiden müsste, wären das die Patriots. Ich würde aber alles versuchen, ums auch noch zu den Celtics zu schaffen. Ich liebe die NBA, ich liebe Basketball. Die MLS finde ich im Vergleich zum europäischen Fußball jetzt nicht so interessant, das wäre kein Muss. Zum Baseball müsste mich schon einer ins Stadion mitnehmen, der was davon versteht, aber das würde mir am Ende wahrscheinlich auch Spaß machen.

 

Welche Fans sind am kritischsten? Fußball, Football oder Basketball-Anhänger?

Schwer zu vergleichen. Wir haben ja 10 Millionen Fußball-Bundestrainer in Deutschland, also von der reinen Masse ist da schon enormes Kritikerpotenzial (lacht). Bei Football- und Basketballfans habe ich den Großteil immer als sehr dankbar erlebt, wenn ihr Sport eine Bühne bekommt – das finde ich schön. Fußballfans sind es dagegen einfach gewöhnt, dass  ihr Sport omnipräsent ist, da kritelt man vielleicht schneller mal.

Eine Sache, die mir ein bisschen Sorge bereitet, hat Andre Voigt – für mich eine absolute Institution was Basketball-Berichterstattung angeht – in seinem Podcast mal schön beschrieben: Eine kleine Gruppe von Basketball-Fans fühlt sich wohl in der Nische und stellt Basketball als „zu komplex für die anderen“ dar. Das habe ich an mancher Stelle, aber zum Glück wirklich bei ganz wenigen Football-Fans auch schon rausgehört. Und das geht mir gar nicht in den Kopf. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es nur eine Art Schutzmechanismus ist. Andre Voigt hat in seinem Podcast über die Basketball-Fans  gesagt, da muss diese Randgruppe mal von ihrem hohen Ross runterkommen – und besser kann man es nicht sagen. Ich habe viele Jahre Handball gespielt und mir immer gewünscht, dass Handball aufblüht und viel mehr Leute Handball spielen und sehen wollen. „Meinen“ geilen Sport, meine Leidenschaft will ich doch mit möglichst vielen Leuten teilen!

 

Wie viel Zeit bleibt Dir die NBA zu verfolgen. Und wirst Du dafür zum Nachtmensch?

Man wünscht sich ja immer mehr Zeit, aber ich komme schon oft genug zum NBA-Schauen. Wenns ein gutes 1.00 Uhr Spiel gibt, schaue ich das live, wenn ich mal wieder die Warriors oder die Lakers sehen will, dann eher im Re-Live am nächsten Tag. Ich lebe schon irgendwie zwischen der US Eastern Time und der Mitteleuropäischen Zeit, aber das ist schon lange so, man gewöhnt sich daran.

 

Du scheinst ja im Gegensatz zu mir dem Abgang von Kobe Bryant nachzutrauern, wenn man facebook bzw. Twitter so mitverfolgt. War bzw. ist er Dein Lieblingsspieler?

Kobe war mein erster großer Basketball-Held. Für Michael Jordan war ich noch etwas zu jung, beim Three-Peat der Lakers mit Kobe und Shaq war ich schon so richtig dabei. Lieblingsspieler ist wieder schwer, siehe die Frage weiter oben, weil mich so viele Basketballer begeistert haben. Aber ich verbinde mit Kobe schon sehr viel. Ich kann mir die NBA ohne ihn nicht so richtig vorstellen – seit ich zuschaue, ist er dabei.

Noch kurz vor Ende eine Leserfrage von Twitteruser @fabianderking:

https://twitter.com/fabianderking/status/676442771880861697

Herrliche Frage (lacht). Ganz klar bei den Browns! Nach Philly zieht mich wirklich nichts, die sollen schön alleine weitertanken. In Cleveland könnte ich wenigstens mal bei den Cavs und LeBron James vorbei schauen oder mit Johnny Manziel einen Heben gehen. Nein, das war jetzt böse. Er muss dringend sein Leben in den Griff kriegen.

 

Was ist Deine schönste Sporterinnerung?

Vor dem Fernseher habe ich zu viel miterlebt, um eins herausheben zu können. Deswegen muss ich mein eigenes kleines Erfolgserlebnis nennen: Vor ungefähr zehn Jahren bin ich mit dem TSV Trudering mal Oberbayerischer Meister geworden. Wenn ich mich nicht irre, war ich in dem Jahr auch Torschützenkönig – das war ne geile Zeit.

 

Damit ein ganz fettes Dankeschön an Schmi-So für das Interview !

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