Donnerstag, März 28, 2024
ReiseberichteSeason

London 2017 – Der Reisebericht

Die NFL hat das Motto für unser Spiel in London treffend umschrieben: „BE THERE“. Dem konnten wir uns dann auch nicht verschließen und sind hingeflogen. Wieder einmal – zum insgesamt 8. Mal in meinem Fall.

Diesmal unter etwas anderen Voraussetzungen als sonst: Ich durfte die Pressebox bevölkern (danke an den Huddle, wo mein Artikel im nächsten Heft erscheinen wird), meine Kumpels hatten normale Karten.

Tickets

Ravens Jaguars

Wie üblich saß ich zum Vorverkaufsstart im Januar vor dem PC. Nach insgesamt 20 Minuten hatten wir die gewünschten Karten – Hotel und Flug waren da sowieso schon gebucht.

Wer zu den Spielen will, sollte dies auch so umsetzen, da die „günstigen“ (also im Sinn von am wenigsten teuren Tickets) sehr schnell vergriffen sind.

Bei Zweithändlern wie viagogo gibt es zwar später auch noch Karten (oder am Stadion, wo massig Schwarzmarkthändler warteten), aber die sind dementsprechend teurer. Wenn einem das egal ist, kommt man auf jeden Fall rein.

 

 

Das Drumherum

Bei unserem Spiel Jaguars – Ravens gab es keine Fan Experience am Trafalgar Square und auch die sündhaft teure Einkaufsstraße Regent Street war noch nicht für die NFL geschlossen (nächste Woche dann für Dolphins – Saints). Trotzdem konnte man überall in der Stadt Footballfans sehen und die NFL „erfühlen“.

Niketown an der U-Bahnstation Oxford Circus hatte das Erdgeschoss sogar komplett mit NFL und einer gar-nicht-mal-so-unattraktiven DJane ausgestattet.

In der Stadt sah man gefühlt deutlich mehr Ravens-Fans als Jaguars, aber beim Spiel selbst waren die „Heimfans“ dann auch richtig zahlreich vertreten.

Wer die Möglichkeit hat: sowohl Trafalgar Square als auch Regent Street ist wirklich einen Ausflug wert – viele ehemalige Stars laufen hier auf.

London

Ja, die Stadt gibts ja auch noch. Obwohl wir zwei London-Neulinge dabei hatten, haben wir nur das kompakte amerikanische Touri-Programm durchgezogen: Alle Sehenswürdigkeiten in 2 Stunden. Höchstens.

NFL UK Ravens JaguarsBig Ben und 4 Gesichter.

Check.

Statt Museen gabs deutschen Fußball im Pub, überteuerte „leicht“ alkoholhaltige Getränke und die Verbreitung des bayerischen Kartenspiels „Schafkopf“ auf der anderen Seite des Ärmelkanals.

Ein Männerausflug halt 🙂

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Das Stadion

Wembley fühlt sich für mich mittlerweile wie ein alter Bekannter an. Immer wieder schön, sich zu sehen. Perfektes Wetter, ausgelassene friedliche Stimmung – was will man mehr?!

Im mittlerweile zehnten Jahr ist die NFL hier zu Gast. Und wie immer zieht sie die Massen an. Bereits 4 Stunden vor Spielbeginn ist der Weg von der Bahnstation Wembley Park voll mit Fans aller Teams.

Wenn dann auch noch Legenden wie Ravens Linebacker Ray Lewis auftauchen, dann hat sich alleine schon dafür der Trip gelohnt.

NFL Ravens Jaguars

 

Der Whoa-Moment

Ross Tucker Football Podcast NFL

Wie erwähnt durfte ich diesmal in den Pressebereich (kann man nicht oft genug schreiben *g*). Nichtsahnend habe ich mich am Chilli erfreut und wen erspähe ich in unmittelbarer Nähe?

Kein Geringerer als Podcast-Host Ross Tucker (@RTFP bei Twitter) sitzt am Nebentisch.

Meine Podcast-Welt kollidiert mit der richtigen Welt.

Natürlich habe ich ihn angequatscht (nachdem er gegessen hatte) und mir ein paar „awesome man“ abgeholt.

Ich habs schon ein paar Mal geschrieben, aber seine Podcasts sind sowas wie „Must-Listen“ für mich. Als ehemaliger Journeyman-Linebacker kann er Einblicke vermitteln, die man sonst nirgends bekommmt.

Ross Tucker Football PodcastEr erzählt auch immer, wie das Essen bei den Spielen in der Pressbox war und benotet das. Natürlich hab ich ihn auch nach der Note gefragt, aber er wollte nicht spoilern. Den „Ahs“ beim Nachtisch nach zu urteilen, wirds eine gute Note (von mir hätte es ne 1 gegeben, aber mir fehlt der Vergleich…).

Schmeckte jedenfalls perfekt.

Und ich bin immer noch von Ross Tucker geflashed. Oder wie das heisst.

Die Hymnen

Die Hymnen sind für mich immer ein Gänsehautmoment und das stellte diesmal keine Änderung dar. Bei der US-Hymne knieten auf beiden Seiten jeweils knapp 10 Spieler ab – bei den Jaguars sogar unterstützt von Owner Shahid Khan.

Provoziert durch den Mann, den vermutlich eine Mehrheit der Amerikaner als Präsident wollte.

Wir haben einen Trip nach Las Vegas für Februar 2019 geplant. Ich bin mir sicher, dass dieser Fehler (nicht der Trip, die Ernennung) bis dahin korrigiert ist.

Ich dachte bei George W. Bush, dass es nicht schlimmer kommen könnte.

I was wrong.

Zum Glück legt er sich jetzt mit den einflussreichsten Männern der USA an.

Weniger kontrovers, aber keinesfalls leiser, ging es erwartungsgemäß beim „God Save The Queen“ zu.

 Das Spiel

Die Jaguars sahen im ersten Viertel deutlich besser aus als die favorisierten Ravens. Im ersten Drive gab es ein Field Goal und mit 03:32 auf der Uhr sogar einen wunderschön ausgeführten angetäuschten Lauf mit anschließendem Pass von Blake Bortles auf TE Marcedes Lewis zum 10:0.

Die Defense der Jaguars zeigte ihr Potenzial mit zwei frühen Sacks an Ravens QB Joe Flacco.

Die Ravens mit -1 Yards Total Offense im 1. Viertel. Unglaublich.

Zu Beginn des 2. Viertels erzielte Kicker Myers sein zweites Field Goal und erhöhte auf 13:0. Sicher nicht der Spielbeginn, den sich die vielen Ravens-Fans vorgestellt hatten.

In dem Tempo ging es weiter: Ravens QB Joe Flacco mit einer Interception tief in der eigenen Hälfte und die nutzen die Jaguars im 3. Versuch zum Touchdownpass von Bortles auf Allen Hurns.

Wenn man das Spiel allein als Maßstab nimmt, gewinnen die Jaguars den Super Bowl. Eine komplette Demontage in der ersten Halbzeit mit einem hochverdienten 23:0.

Die Ravens waren bedient, aber die Jaguars ließen auch in Halbzeit 2 nicht locker: Ein 30 Yard Pass auf TE Marcedes Lewis zu dessen 2. Touchdown und eine Fumble Recovery Jacksonvilles. Es lief aber auch überhaupt nichts für die Ravens. Lewis durfte anschließend sogar noch den Touchdown-Hattrick feiern.

37:0 Jaguars.

37:0 !

Für die Jaguars!!!

Aber gut – die spielen ja auch daheim.

Leonard Fournette holte sich zu Beginn des letzten Viertels auch noch „seinen“ Touchdown – ein Forty Burger. 44:0.

Zumindest gab es noch den vielumjubelten Touchdown von TE Ben Watson nach Pass von Ryan Mallett zu bestaunen. Das wars dann auch.

Was für ein Blowout.

Die Cheerleader

Katzen und leichtbekleidete Frauen ziehen immer. Meine Katzen sind fluguntauglich, daher „nur“ Cheerleaderbilder 🙂

 

 

Jolene hat dankenswerterweise noch ein Video gepostet:

Das Schlusswort

Hatte ich @alhaeuser_do ! So viel wie selten zuvor 😉

Mit den Worten des unsterblichen Österreichers:

„I’ll be back.“