Dienstag, März 19, 2024
Season

Divisional Samstag

Am Divisional Samstag griffen mit den Eagles und Patriots auch erstmals die Top-Teams der Vorrunde in das Playoffrennen ein; nur noch 2 Siege und man steht im Spiel der Spiele.

Am Samstag empfingen zunächst die an #1 in der NFC gesetzten Philadelphia Eagles den amtierenden NFC-Champion Atlanta Falcons (#6);  anschließend durfte die #1 der AFC, die New England Patriots, den Überraschungssieger der Vorwoche, die an #5 geführten Tennessee Titans, bei sich zuhause begrüßen. Zum 1. Spiel gibts nur ein paar Tweets (der Bericht von mir findet sich hier bei football-aktuell), zur 2. Partie dann den Spielbericht, die Helden und Versager des Divisional Samstag sowie natürlich TV-Kritik und Twitteruniversum. Let’s go!

Philadelphia Eagles – Atlanta Falcons 15:10

Eine starke Defense und nur ein Offensivtouchdown genügen den Eagles am Ende zum Einzug ins NFC-Championship. Den Gegner spielen dann morgen die Vikings und Saints aus.


New England Patriots – Tennessee Titans 35:14

Für die meisten ging es überraschend los: Die Titans zwangen die Patriots gleich mehrfach zum Punt im Auftaktviertel und gingen dann sogar selbst in Führung. Ein absoluter Highlight-Catch des Rookie WR Corey Davis mit einer Hand – gleichzeitig sein erster NFL-Touchdown – führte zum 7:0 für die Gäste.

Angesichts des langsamen Starts der Patriots in den Playoffs der letzten Jahre aber noch nicht unbedingt sensationell.

Anscheinend war dieser Touchdown auch das Startsignal für eine Antwort der Patriots, die ihrerseits übers Feld marschierten. RB James White vollendete nach einem Shovel-Pass mit einem Lauf über links zum 7:7 Ausgleich zu Beginn des 2. Viertels.

Und kurz darauf kam die zweite Antwort – erneut von White und diesmal über die linke Seite. Die Titans hatten hier überhaupt keinen Auftrag und sahen ab da aus wie ein unterklassiger Sparringspartner.

Da half es dann auch kein bißchen, dass es eine zweifelhafte Strafe gegen die Titans gab. Der Drive der Patriots blieb am Leben und WR Chris Hogan erfing Touchdown #3 der Patriots. Als Patriots-Fan konnte man sich entspannt zurücklehnen.

Die Titans zeigten anschließend auch noch eindrucksvoll, wie groß der Niveauunterschied zwischen Bill Belichik und Titans Coach Mike Mularkey ist. Das Playcalling / Timeout Management der Titans war grauenhaft und erlaubte den Patriots sogar noch einen (erfolglosen) Field Goal Versuch vor der Halbzeitpause. Mit 21:7 ging es in die Kabinen.

 

Die Halbzeitorder von Titans Coach Mike Mularkey, der mit den Schiedsrichtern (zurecht) nicht zufrieden war, an sein Team: „Overcome all!“

Damit meinte er sicher auch sein unterirdisches Coaching, aber insgesamt war das eindeutig zu viel für seine Mannschaft.

Die Patriots ließen die Titans am ausgestreckten Arm verhungern (oder spielten ein bißchen wie die Katze mit einer „Spielmaus“). Ein Lauftouchdown von RB Bolden, der unberührt durch die Mitte in die Endzone spazieren konnte, erhöhte noch auf 28:7. Das Ding war komplett durch (nicht, dass jemand da vorher noch Zweifel gehabt hätte)!

Die Titans schienen die Minuten zu zählen, bis sie vom Schlusspfiff erlöst würden. Sehr dankbar aus Patriots-Sicht, dass man dieses Freilos zum eigenen Playoffauftakt bekommen konnte.

Es kam noch der obligatorische Gronk-Touchdown und wieder mal ein Rekord für den G.O.A.T. Tom Brady:

Dazu 8 Sacks der Patriots Defense – ein Franchise Rekord für die Postseason der Patriots (und das waren jetzt ja ein paar Editionen). Ein absoluter Beatdown der Titans, auch wenn die zum Ende noch mal einen bedeutungslosen Garbage-Touchdown erzielen konnten.

Die Titans fahren absolut zurecht nach Hause, die Patriots erwarten den Sieger aus Pittsburgh – Jacksonville am Sonntag.


 

TV-Kritik zum Divisional Samstag

TV-Kritik #ranNFL Pro7

 

 

 

 

 

Es begannen Patrick „Coach“ Esume und Markus „Greencard-Problem“ Kuhn bei der 1. Partie, gefolgt von Jan Stecker und Roman Motzkus zur 2. Partie.

Bei Kuuuuhn wurde am Vorabend in München (beim #rangrilleninMuc) erwähnt, dass er aufgrund „Greencard-Problemen“ bisher nicht eingesetzt werden konnte, da er andernfalls unter Umständen nicht wieder in die USA hätte einreisen dürfen.

Aber: Es hat sich rentiert, dass das jetzt klappte!

Patrick Esume eskalierte angesichts der zum Teil bizarren ersten Hälfte und forderte die Zuschauer auf, den Nachbarn die Gründe für die Lautstärke zu schildern und sie für Football zu begeistern:

Ein Kritikpunkt an Markus Kuhn, der öfter kam (oder irgendwann dauernd in der Timeline), aber bei uns auch absolut gebräuchlich ist:

Das war aber meines Wissens der einzigste Kritikpunkt 😉 Anscheinend gibt es da lokale Unterschiede. Ich fand seine Premiere persönlich sogar besser als die Einsätze von Björn Werner und Sebastian Volllmer – und das obwohl ich auch da absolut nicht abgeneigt war.

Jan Stecker und Roman Motzkus übernahmen anschließend für das erste AFC-Spiel. Die beiden Veteranen sind nahezu perfekt eingespielt und überzeugten wie am Abend zuvor (das „am Tresen“ lass ich bewusst weg, weils irreführen würde).

Es war letztendlich der von den meisten erwartete Blowout und das Duo nahm angesichts der (fehlenden) Leistung der Titans auch zurecht kaum ein Blatt vor den Mund.

Am besten gefiel mir die Reaktion bei der Challenge von Bill Belichik kurz vor Schluss, als das Spiel schon längst entschieden war und jedermann nur noch ins Bett wollte (ich war jedermann): „Dem ist halt langweilig.“

Was tatsächlich auch den Spielverlauf gut wiederspiegelte, aber aus Patriots-Fan mehr als akzeptabel war.

 

 

 

 

 

Helden des Divisional Samstag

Eagles Defense

Die Offense der Falcons fand nur selten ins Spiel und „Schuld“ daran hatte der beständige Druck der Eagles Defense. Zwar standen am Ende „nur“ drei Sacks, aber gefühlt hatte Matt Ryan, immerhin im Vorjahr MVP der Liga, kaum Zeit für seine Pässe und ein Spielrythmus der Falcons Offense entstand nie.

Fletcher Cox, Nigel Bradham und Co. ließen gerade einmal 10 Punkte der Falcons in der ersten Hälfte und schließlich sogar im ganzen Spiel zu. Wenn man bedenkt, dass sie von der eigenen Offense und den Special Teams gerade in Halbzeit 1 in einige schlechte Feldpositionen gebracht wurden, aller Ehren wert!


 

Mike Mularkey, Head Coach, Tennessee Titans

Mularkey hatte trotz Gerüchten über eine Entlassung dank des Sensationssiegs letzte Woche bei den Chiefs Signale bekommen, dass er verlängert werden soll (sein Vertrag würde ansonsten noch die kommende Saison laufen).

Da hatte er sich bereits über die fehlende Unterstützung des Ownerships beschwert. Bei einer Niederlage in Kansas City wäre er wohl dort schon entlassen worden. Nach der nicht existenteten „Leistung“ der Titans, gepaart mit seiner Kritik der Vorwoche, kann ich mir eine Weiterbeschäftigung nicht vorstellen.

Aber war auch lang genug für ihn dort.


 

Das Twitteruniversum

Die NFL hat Leslie Odom Jr für das Absingen von „America The Beautiful“ bekanntgegeben – von dem ich noch nie was gehört hatte. Aber zum Glück gibt es bewanderte Follower! Hendrik konnte Licht ins Dunkel bringen: Vom Musical „Hamilton“ hab ich tatsächlich schon öfter in verschiedenen Podcasts (bestimmt 5) Lobeshymnen gehört, aber ist jetzt mehr als knapp an meinen Interessen vorbei. Glücklicherweise war ich nicht der Einzige, der ihn nicht kannte.

Ich bin gespannt (und such schon mal Vergleichszeiten raus… Man kann ja auf die Länge wetten *g*)!


Dem Statement von Joe Thomas ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen. Das mag nicht immer super-spannend oder ein Feuerwerk sein, aber er zerlegt wie ein Chirurg die gegnerischen Defenses mit zielgenauen kurzen Pässen.

Der G.O.A.T. halt, wie auch Jan Stecker mehrmals gestern zugegeben hat.

Alle anderen, die mit im Rennen um den MVP waren (Gurley / Wentz und Co) hatten sicher sehr gute Auftritte diese Saison – aber eben nicht den Impact, den Tom Brady auf die Leistung seiner Mannschaft hatte.


Le’Veon Bell verursacht ein ums andere Mal Kopfschmerzen bei seinen Coaches. Er ist die Art von Spieler, wo man das aufgrund seines unbestrittenen Talents zähneknirschend akzeptiert (für die Älteren: ein T.O. und ein Randy Moss passen in die Kategorie); ein Durchschnittsspieler würde beim ersten Mal zumindest abgemahnt und bei mehreren Geschichten dieser Art das Jersey wechseln dürfen.

Irgendwie habe ich bei Bell immer das Gefühl, dass er erst twittert, bevor er nachdenkt. Oder er denkt generell nicht nach. Beides möglich. Auf jeden Fall sorgt er für Störfeuer, die die wenigsten Teams gutfinden würden.

Sollten die Steelers wider Erwarten heute ausscheiden, wird sein Tweet sehr sehr oft zitiert werden.


Ich hatte ja zusammen mit Roman Motzkus beim #rangrilleninMuc Tipps aufgenommen – seine Spieltipps für den Twitterfeed des RANDBREITENverlag  und meine eigenen (Wett-) Tipps:

Der Zwischenstand nach den ersten beiden Spielen:

Touchdown Eagles RB Jay Ajayi (Quote: 2,87)

Da hatte ich mich schon gefreut und das auch so getwittert… Bis mir dann irgendwann spät aufgefallen ist, dass es Blount und nicht Ajayi war, der den Touchdown erlaufen hatte. Den einzigen der Eagles.

Erster Punt Titans (Quote: 1,57)

Die Logik war top, das Ergebnis nicht: Die Patriots bekamen im Gegensatz zu 75 % ihrer Spiele als erste den Ball und holperten ohne Punkte dahin im ersten Drive.

Die beiden Ergebnisse passten wetttechnisch voll zum Rest meines Samstags. Aber dafür sind meine Teams weiter, weswegen ich nicht wirklich jammern will.


Wir lesen uns morgen nochmal und wie fast immer: Schönen Dank an @kein_sitzmoebel vom RANDBREITENverlag fürs Korrekturlesen!