Samstag, Juli 27, 2024
Season

Super Bowl LVI

Die kleine Nachlese zu Super Bowl LVI. Warum klein? Weil ich gestern – wie im Vorjahr – viel für den HUDDLE getippt habe und da die Hauptsachen drin sind. Trotzdem gibt’s hier zum Saisonabschlusshighlight natürlich noch „ein paar“ Zeilen. Vorweg: Für mich war die 102. Spielzeit der Liga deutlich entspannter als die vorherigen Editionen.

Der Nachteil: Auf meiner Seite hier gab es deutlich weniger zu lesen und auch der Spieltagsüberblick bei football-aktuell kam maximal noch sporadisch.

Der Vorteil: Ich musste am Sonntag nicht fünf Sachen parallel machen, sondern nur noch drei, und bekam ein fast normales Schlafpensum (also so knapp fünf Stunden) ab.

Nach der Einleitung jetzt aber erst einmal zum Super Bowl im neuesten Footballtempel der USA:


 

Die Übertragung

Die Wahl der Übertragung fiel mir diesmal so leicht wie selten.

Angesichts der Auswahl an Kommentatoren sollte für jeden etwas dabei gewesen sein. Zur österreichischen Variante kann ich mangels Erfahrung nichts sagen und wer genau die deutsche Spur des Gamepasses benötigt, erschließt sich mir auch nur bedingt. Das Positive: Man hat eine Alternative mehr.  Mit den für mich in Frage kommenden Optionen ProSieben, NBC und DAZN hätte ich jeweils gut leben können.

Da ich jedoch auch einen Artikel über die Werbung rund um den Super Bowl für den HUDDLE schreiben wollte und es vermutlich das letzte gemeinsame Spiel von Al Michaels und Chris Collinsworth werden würde, fiel die Entscheidung binnen Sekunden. NBC gewinnt und sorry an die anderen auf dem Treppchen, die ich jeweils sehr schätze.

Noch ein Tweet zur ProSieben-Übertragung bzw. deren Zahl des Tages, die mich doch überrascht hat. Allerdings vermutlich nicht wie von den Machern geplant: Super Bowl LV, der dank Corona erstmals mit vielen Einschränkungen bezüglich Zusammenkünften quasi bei allen mehr oder weniger zwangsweise zuhause geschaut werden musste, hatte nur das gut 4,6fache der Zuschauerzahl von vor 20 Jahren?

Mehr nicht??? Das hätte ich deutlich höher eingeschätzt.

Michaels und Collinsworth gewohnt stark wie immer und die Bildqualität ist bei mir als HD+ Verweigerer auch deutlich besser als bei der ProSieben-Gruppe; ich fühlte mich jederzeit gut unterhalten.


 

Das Spiel

Ich ging ziemlich neutral in meine Partie. Mein Herz hing weder an den Rams noch an den Bengals. Interessant waren für mich aber vor allem die Parallelen bei den Rams zu „meinem“ Super Bowl LIII in Atlanta, als ich viele der Beteiligten – Sean McVay, Aaron Donald und viele mehr – aus nächster Nähe hatte sehen dürfen.

Ich hatte auch die Rams knapp vorne vermutet vor der Partie, wie das auch bei den Buchmachern gesehen worden war. Dem Status wurden sie schnell gerecht. Schlüsselmoment auf Rams-Seite war der Kreuzbandriss von Odell Beckham Jr., der zuvor stark gespielt hatte (einer meiner vier MVP-Picks). Ab da ging offensiv lange nichts mehr beim auswärtigen Heimteam (die Rams waren das offizielle Auswärtsteam in ihrem Heimstadion).

Die Bengals überzeugten vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte: Erst ein schneller eigener Touchdown im ersten Play durch Pass von Burrow auf Higgins, gefolgt von einer Interception ebenfalls im ersten Spielzug, als Stafford in Richtung des mir völlig unbekannten Backup Wide Receivers Skowronek passen wollte. Hier gab es noch ein Field Goal und plötzlich lag der Außenseiter mit sieben Punkten vorne.

Ab da ging nichts mehr bei Cincinnati, weil die zuvor eher durchschnittliche Rams-Defense das Spiel an sich riss.

Los Angeles brachte seine Playmaker Stafford und Cooper Kupp erst im allerletzten Drive mit dem Rücken zur Wand ins Laufen. Kupp war es dann auch, der sich trotz möglicher Gehirnerschütterung nach einem harten Foul vorher seinen zweiten Touchdown sichern konnte.

Glückwunsch an die Rams.

Super Bowl LVI wird nicht als Klassiker in die Annalen eingehen. Den Rams wird das reichlich egal sein. Die „All In“-Taktik, wie ich sie in meiner HUDDLE-Vorschau vor der Saison genannt hatte, war voll aufgegangen.


 

Der MVP

Ich gönne es Cooper Kupp, auch wenn Aaron Donald sicher auch ein würdiger MVP gewesen wäre. Einen ausführlichen Artikel von mir zu Kupp gibt es in der Super Bowl-Ausgabe des HUDDLE.


 

Das Spiel in Deutschland

Nicht nur ich bin in der NBC-Vorberichterstattung vom Trailer der NFL mit den Bayern überrascht worden. Mir war klar, dass die – als Stadionbesitzer der Allianz Arena – einer der Gründe waren, warum die NFL gerade da das erste Deutschlandspiel austrägt.

Visionen, was Wirtschaftlichkeit und Business angeht, hatten die Bayern schon immer. Dass man diese Partnerschaft mit der NFL aber so offensiv prominent in der Vorberichterstattung in den USA platzieren würde, hätte ich nicht erwartet.

Den Ticketansturm habe ich erwartet. Die „Interessenregistrierung“ brachte 215.000 Anmeldungen für den Newsletter in wenigen Tagen. Ich bleib dabei: 800.000 Interessenten für dann 60.000 Tickets. Die Schwarzmarkthändler reiben sich jetzt schon die Hände…


 

Tweetuniversum…

 

So ein Outfit ist immer dann gut, wenn man das Spiel im Anschluss gewinnt. So ists eher … na ja. Aber es gab nicht so viel Kritik wie an ähnlich extravaganten Auftritten von Cam Newton damals. Über die Gründe kann jeder selbst spekulieren.


 

Es wurde das gelb-blaue Konfetti. Keine Ahnung, was aus den vielen Boxen mit Bengals-Konfetti wird. Vermutlich gehen sie auch in das Entwicklungsland, das sich über „Bengals Super Bowl LVI Winner“-Shirts freuen darf.


 

NBC und die NFL können Clips…


 

Von wegen „Tails Never Fails“: Heads gewann und konnte damit den Rückstand in allen Münzwürfen des Super Bowls auf 27:29 verkürzen. Woher ich das weiß? Hat mit Wetten zu tun. Wenn man genug Podcasts im Vorfeld hört, weiß man sogar die Statistik…


 

Die Serie hält ein Jahr länger.


 

In der Übertragung war der Sound so gemischt, dass ich nicht hätte sagen können, wie die Verteilung vor Ort ist. Aber dafür gabs ja Medienvertreter wie Albert Breer…


 

… oder Roman Motzkus:

Roman und Carsten waren – auch wegen ihrer Tätigkeit für One World Charity – in Los Angeles. Die ran-Redaktion hatte diesmal auf Kommentatoren im Stadion verzichtet, nachdem die Übertragung einer Patriots-Partie aus Foxborough im November an einem positiven Corona-Fall gescheitert war. Stattdessen war Heidi Klum bei Max Zielke in der Kanzel und ihr Satz fasst das Ganze ganz gut zusammen: „Ich habe keine Ahnung von dem Spiel, freue mich aber, hier zu sein.“

Teil der Übertragung war #Spengekus jedoch nicht und Carsten hat sich bereits von ran verabschiedet. Das zeichnete sich in unserem Interview im Dezember (HUDDLE 1/22) nur in Ansätzen ab. Ich bin gespannt, wie und wo es jeweils bei den beiden weitergeht. Zu gegebener Zeit frage ich mal nach 😉


 

Ich bin kein Fan der Unmengen an (meist geklauten) Snackstadion-Bilder in der #ranNFL Timeline. Wenn tatsächlich mal ein hochwertiges selbst gebaut wurde: Respekt! Ansonsten war der Mute- und Block-Finger wieder sehr beschäftigt Sonntagabend. Nach der Pizza.


 

 

Entertainment I: Hymne Mickey Guyton

Für mich diesmal einen Tick besser als im Vorjahr. Gut gemacht, aber nicht so, dass es irgendwie hängenbleiben würde (mein Goldstandard ist weiterhin Elf Lady Gaga 2016). Für Guyton gibt es eine solide 2-.

Wichtig in dem Zusammenhang: Handgestoppte 1:50 Minuten. Die over/under Vorgabe waren 1:35. Natürlich hatte ich nicht darauf gewettet, was allerdings daran lag, dass das hierzulande nicht mehr möglich ist. Auch die sonst immer gerne bewetteten Highlights Gatorade-Farbe bei der Dusche des siegreichen Coaches, erster Song der Halbzeitshow und ähnliches sind anscheinend im Rahmen der „Legalisierung des Sportwettenmarktes“ hierzulande eingestampft worden.

Wer übrigens Vorteile dieser vermeintlichen Legalisierung nennen kann, möchte sich bei mir melden. Ich stolpere im Wochentakt über Nachteile, konnte jedoch beim besten Willen bisher kaum Positives finden. Außer, dass der Staat Abermillionen an zusätzlichen Steuereinnahmen generiert, die ihm vorher entgangen waren.

Hurra.

Hier noch einmal Mickey Guyton, von der ich vor der Bekanntgabe ihres Auftritts vor ein paar Wochen noch nie gehört hatte. Mittlerweile sind zwei ihrer Songs in meiner Country-Playlist gelandet. So gesehen – Ziel erreicht:

Einen Zusammenschnitt ihres Wochenendes, unterlegt mit ihrem Hit „Remember Her Name“ hat sie selbst getwittert:

 

Entertainment II: Die Halftime Show (Dr. Dre, Snoop Dogg, 50 Cent, Mary J. Blige und Eminem)

 

Mit dem „Wochenende“ aka „The Weeknd“ im Vorjahr konnte ich wenig anfangen, das hier war eher mein Ding (und noch mehr das meiner Frau). Wobei ich nur Eminem immer mal wieder höre (vermutlich jetzt wieder öfter). Die Kritik in der #ranNFL Timeline konnte ich nicht nachvollziehen – wahrscheinlich auch, weil der Ton im GamePass gut gepasst hat.

Mit noch einmal hören fand ich das Ganze noch besser. So „kleine Details“ wie das Abknien von Eminem hatte ich live gar nicht wirklich einsortieren können. Das Tageslicht bei einem Konzert war ungewohnt, alles andere fand ich sehr überzeugend. Für mich als mittelalten weißen privilegierten Mann nicht die beste Halftime Show aller Zeiten, aber ich erkenne den symbolischen Wert und top 5 ists auch bei mir allemal.

Den Auftritt von 50 Cent (oder 87 Cent, wie manche spöttisch einwarfen) hatte wohl vorher kaum jemand auf der Rechnung:

Die NFL hat die kompletten gut 13 Minuten bei YouTube werbefrei hochgeladen und der Clip ist knapp 30 Stunden später weit über 30 Millionen mal angesehen worden:

 


 

Damit endet die Saison 2021 der NFL offiziell.

Den würdigen Saisonabschluss gibt es im kommenden HUDDLE (Versand am 22.02.22):  Direktlink

Mich könnt Ihr noch im PODCArSTen #83 hören, bevor das „normale“ Offseason-Leben wieder etwas mehr wird. Sammeln sich dann doch immer ein paar Sachen, die in der Saison liegenbleiben.

In diesem Sinn. Danke fürs Lesen, Dabeibleiben… und bis demnächst!

Demnächst wahrscheinlich dann auch wieder bei der ELF:


 

Außerdem gibt es natürlich immer noch mein Buch bei mir (Bestellung per Mail anklicken – gerne mit Widmung und/oder Unterschrift für 9,99 Euro inkl. Versand) oder hier bei Amazon:

 


Countdown NFL Draft 2022 in Las Vegas, 28. – 30. April

Ich habe mit viel Optimismus (und Stornierungsoption) einen Flug und diverse Unterkünfte in Las Vegas gebucht.

Die letzten beiden Jahre verhinderte Corona die Trips zum Offseason-Highlight. Ich hoffe, dass aller guten Dinge drei sind. Momentan bin ich sogar bei 75-25, dass das für mich stattfinden kann.