Samstag, Juli 27, 2024

Saisonvorschau Minnesota Vikings 2017

 

Die letzte Lombardi Trophy:

Trotz vier Final-Teilnahmen (allerdings allesamt schon lange her) gibt es noch keinen Triumph.

Abgänge:

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Nach einer überwiegend hervorragenden Karriere bei den Vikings – mit mehr oder weniger größeren Verstimmtheiten am Ende – benötigten RB Adrian Peterson und sein ehemaliges Team eine Trennung. Man hatte sich auseinander gelebt. Er wechselt im Herbst seiner Karriere zu den New Orleans Saints.

[itg-glossary glossary-id=“3745″]LB[/itg-glossary] Chad Greenway ging in Rente und die beiden O-Liner Andre Green (zurück nach Cincinnati) und Matt Kalil (lächerlich überteuerter Vertrag in Carolina) verließen die Wikinger. Allesamt wohl verkraftbar.

Zugänge:

Den Verlust von Adrian Peterson will man mit der Verpflichtung von Latavius Murray (vorher Oakland Raiders) kompensieren; ich zweifle, ob das mit ihm gelingt oder ob er nicht besser nur ein Ergänzungsspieler sein sollte (für diesen Posten wäre er aber überbezahlt).

Mit den beiden Tackles Riley Reiff und Mike Remmers versucht man die im letzten Jahr deutlich zu löchrige O-Line zu stopfen. Nachdem noch nicht klar zu sein scheint, wann (und ob) der eigentliche Starting Quarterback Teddy Bridgewater wieder Football spielen kann, holte man mit Casey Keenum einen „Journeyman“ als Backup.

Die Defense, der deutlich bessere Mannschaftsteil im Vorjahr, wurde dagegen nur punktuell im Draft ergänzt.

Draft:

Der Pick der 1. Runde war Dernek Barnett – für die Philadelphia Eagles. Dorthin wurde der Pick nämlich im Vorjahr für QB Sam Bradford getradet. Bradford war ok und die Eagles hatten bei ihrem Heimdraft wieder einen First Rounder (ihren hatten sie für Carson Wentz weggeben). So was ähnliches wie ein win-win also.

In Runde #2 holte man sich mit Dalvin Cook von Florida State an Position 41 den voraussichtlichen Nachfolger für den abgewanderten Adrian Peterson. Nominell ist er nur der Backup von Latavius Murray, aber die Prognosen sehen bei ihm wesentlich erfolgversprechender aus als bei der Free Agent Verpflichtung aus Oakland.

 

Der Star:

Einen wirklichen Star gibt es bei den Vikings nicht: Es gibt durchaus überdurchschnittliche Spieler, aber niemanden, der heraussticht.

Aus deutscher Sicht gibt es natürlich doch einen herausragenden Spieler: Moritz Böhringer schickte sich an, den Durchbruch in der NFL zu schaffen. Der Sechstrundenpick im Vorjahr verbrachte die vergangene Saison in der Practise Squad der Vikings. Jetzt wäre eigentlich der Moment, wo er den Schritt in den aktiven Kader schaffen müsste.

Im überlicherweise richtungsweisenden dritten Preseasonspiel stand er jedoch nicht einmal im Kader. Es kam, wie es leider auch zu befürchten war: Moritz Böhringer überstand den Cut nicht und wurde auch nicht noch einmal in die Practice Squad aufgenommen.

Es sieht leider nicht so aus im Moment, als ob er sich in der NFL etablieren könnte. Sehr schade!

Der Coach:

Mike Zimmer musste sehr lange auf eine Chance als [itg-glossary glossary-id=“3611″]Head Coach  [/itg-glossary]warten, nachdem er als [itg-glossary glossary-id=“3621″]DC[/itg-glossary] ewig mit Lob überschüttet wurde (Bengals, Falcons, Cowboys). Er ist ein no-nonsense Coach, der für seine direkte Art bekannt ist. So etwas wie ein Footballcoach der alten Schule.

Er hat seit Jahren Probleme mit einem Auge und musste deswegen bereits mehrfach Auszeiten vom Trainerjob nehmen. Ich hoffe, dass er mit der letzten Operation diese Schwierigkeiten in den Griff bekommen konnte. Andernfalls halte ich sogar einen plötzlichen Rücktritt für nicht ausgeschlossen.

Mein Tip im Vorjahr: 8-8

Tatsächlich: 8-8

Die Vikings sind ein eher unscheinbares Durchschnittsteam und das spiegelt sich auch in ihrer Bilanz wieder. Man startete zunächst mit Bradford als kurzfristig verpflichtetem Quarterback sensationell mit 5-0; nach der Bye Week kam jedoch mit 4 Niederlagen in Folge das böse Erwachen. Die Defense überzeugte mehrheitlich, kämpfte aber irgendwann mit zunehmender Erschöpfung, weil die Offense einfach zu wenig zustande brachte.

Am Ende reichte es nur für Platz 3 in der NFC North.

Die unfehlbare Prognose für 2017: 7-9

Ich kann nicht sorecht (mmh….sieht komisch aus) erkennen, warum es wirklich besser laufen sollte als im Vorjahr. Natürlich hat Sam Bradford jetzt ein Jahr Erfahrung und „Chemie“ mit seiner Offense, die er im Vorjahr gerade einmal eine Woche kannte. Aber generell bin ich kein Fan von „Captain Checkdown“, dessen komplettes Arsenal aus 5-Yard-Pässen zu bestehen scheint.

Nur falls Rookie RB Dalvin Cook einschlägt und die O-Line stark verbessert ist, scheint eine Playoff-Teilnahme möglich.

Die Prognose aus Fansicht

von Jan Horstkoetter (@horstjankoetter) – u.a. ransport und Eurosport

Die Defense der Vikings wird auch in diesem Jahr das absolute Prunkstück bleiben. Der Großteil des Kaders blieb bestehen. Cornerback Captain Munnerly ist der wohl schmerzhafteste Abgang. Die Vikings agierten vergangenes Jahr sehr oft in Sub Packages. Linebacker Chad Greenway (mittlerweile Karriereende) nahm auf der Bank platz, dafür kam Nickelback Munnerlyn rein. Der spielt jetzt bei den Panthers, weshalb der 38-Jährige Terence Newman seine „Nachfolge“ als Nickel, also als fünfter Defensive Back, antreten wird.

Gegenüber von Xavier Rhodes darf in diesem Jahr wohl Trae Waynes als zweiter Corner starten. In der D-Line gibt es zwei kleinere Änderungen. Danielle Hunter (als Backup vergangenes Jahr 12,5 (!) Sacks) darf als Pendant zu Everson Griffen starten. Der 34-Jährige Brian Robison muss dafür auf die Bank.

Die 3-Technique spielt dieses Jahr Tom Johnson. Neben ihm wie gewohnt Pro Bowler Linval Joseph. Neben Anthony Barr und Eric Kendricks darf Emmanuel Lamur in der 4-3-Defense als Weakside Linebacker starten. Harrison „The Hitman“ Smith und Andrew Sendejo bilden das gewohnt starke Safety-Duo.

Offensiv ändert sich vor allem in der Line einiges: Überraschend hat Guard Alex Boone den Cut nicht überstanden, da er keinen Pay-Cut hinnehmen wollte. Dafür wurden mit Mike Remmers (von den Panthers) und Riley Reiff (von den Lions) zwei gestandene Tackles verpflichtet, die der unterdurchschnittlichen O-Line neue Stabilität verleihen sollen. Als Guards dürfen sich dieses Jahr die von der Center-Position umgeschulten Joe Berger und Nick Easton auf viel Einsatzzeit freuen. Aus diesem Grund wird wohl Rookie Pat Elflein als Center starten dürfen. Also alles neu.

Das Wichtigste aber: T.J. Clemmings wurde ENDLICH gecuttet (Oh, thank god!).

Das miese Laufspiel des vergangenen Jahres wurde komplett überarbeitet. Rookie Dalvin Cook, Latavius Murray (kam von den Raiders) und Jerick McKinnon bilden das neue Dreigespann.

Stefon Diggs, Adam Thielen und Laquon Treadwell dürften neben Tight End Kyle Rudolph die Hauptanspielstationen sein. Spannend wird es, wenn nach Week 4 Michael Floyd von seiner Suspension wieder kommt. Im Training Camp hat er gezeigt, wie wichtig er für diese Offense sein kann.

Kicker bleibt wie gewohnt Kai Forbath. Interessant wird es aber auf der Punter-Position: Sowohl Taylor Symmank als auch Ryan Quigley haben in den Preseason-Spielen offenbar nicht überzeugt. Zwar hat letzterer den Sprung ins 53-Mann-Roster geschafft, doch laut verschiedenen US-Medien hat er seinen Platz auch noch nicht sicher. Ein Free-Agent-Punter könnte übernehmen.

Alles in allem sind die Vikings nicht schlecht aufgestellt. Wichtig ist nur, dass sie von Verletzungen verschont bleiben. Vergangene Saison fiel deshalb die O-Line und das ganze Vikings-Spiel zusammen. Die wichtigsten Problemstellen wurden behoben, die O-Line verbessert, die Laufspiel-Besetzung ausgetauscht. Bradford geht in sein zweites Jahr in Minnesota und hatte eine gesamte Offseason Zeit, das Playbook zu verinnerlichen.

Vergangene Saison stand ein 8-8 am Ende zu Buche. Dieses Jahr ist ein 10-6 drin. Platz zwei hinter den Packers in der NFC North könnte drin sein. Mal sehen, was in den Playoffs dann noch geht.

Folgt Jan hier bei Twitter:

Jan Horstkötter Minnesota Vikings NFL

 

 

 


Die Vorschau 2016:

Die letzte Lombardi Trophy:

Trotz vier Final-Teilnahmen (allerdings schon lang her) gibt es noch keinen Sieg.

Mein Tip im Vorjahr:

10-6 und überraschend Platz zwei in der NFC North.

Tatsächlich:

11-5 . Die Vikings gewannen sogar überraschend den Titel der NFC North im Vorjahr – unterstützt durch Verletzungsprobleme und unterdurchschnittliche Leistungen bei den Packers. Aber verdient war der Divisionssieg allemal. Eine meiner besten Prognosen im Vorjahr.

Das Highlight der letzten Saison

Bis zum finalen Kick im Wildcard-Spiel kann man die gesamte Saison als Highlight ansehen. Dann trat Kicker Blair Walsh – das Blair Walsh Project – zu einem eigentlich lächerlichen 27 Yard Field Goal bei auslaufender Uhr und einem Punkt Rückstand an. Er verzog nach links und die Seahawks konnten kaum fassen, dass sie mit 10:9 gewonnen hatten.

Mein Tip für 2016:

8-8 (Update 03.09.16) 10-6 Auch wenn die Packers wohl wieder erstarken, so sind doch auch die Vikings gut gerüstet: WR Diggs spielt im Camp groß auf, dazu hat man mit Treadwell einen vermeintlich starken Receiver geholt. Das sollte genügen, wenn Teddy Bridgewater den nächsten Schritt machen kann.

Mit der Verletzung von Teddy Bridgewater, der sich im Training ohne Fremdeinwirkung das Knie zerstörte (Kreuzband, Knie ausgekugelt und mehr), sieht das natürlich etwas anders aus.

Da man jedoch der Meinung ist, um den Titel mitspielen zu können, holte man sich den in Philadelphia unzufriedenen Sam Bradford für die horrende Summe eines 1st und 4th Rounders im Draft 2017. Zumindest übernahmen die Eagles noch 11 Millionen Gehalt (zu den 8 Mio Signing Bonus vom Frühjahr), so dass er nur mit 7 Millionen gegen das Cap zählt. Viel zu viel, da er häufig verletzt ist. Sollte er wider Erwarten die Saison fit bleiben und das Playbook bald genug beherrschen, dann ist eine positive Bilanz drin, da man eine hervorragende Defense und einen der besten Running Backs der Liga besitzt. Allein mir fehlt der Glaube.

Aus deutscher Sicht ist natürlich auch noch wichtig, ob Moritz Böhringer den Sprung in den Kader schafft.

Die Vorschau 2015 liegt auch noch rum:

Die Vorschau 2015:

Spitzname:

Da gibt’s ne ganze Reihe zur Auswahl: „Vikes“, „The Purple People Eaters“ (wegen ihrer damals überragenden Defense), „The Purple and Gold“, um nur eine Auswahl zu nennen.

Größte Erfolge der letzten Jahre:

Playoff-Teilnahmen 2000, 2004, 2008, 2009 und 2012. Der letzte NFC-Sieg war allerdings bereits 1976 und der einzige Titelgewinn stammt von 1969.

Letzte Saison:

7 Siege – 9 Niederlagen

Stars der Vikings:

Bei diesem Team ist der absolute Superstar RB Adrian Peterson, der auch ligaweit der beste Running Back ist. Allerdings gibt es ein paar Makel:

Im Vorjahr wurde bekannt, dass Peterson seinen 4-jährigen Sohn wiederholt zu „Erziehungszwecken“ mit Zweigen geschlagen hatte; der Sohn trug mehrfach Hämatome und Wunden davon und wurde von der getrennt lebenden Mutter (davon gibt es im Leben von AP, wie er abgekürzt wird, einige) angezeigt.

Eine Jury verzichtete auf Klageerhebung und die Vikings suspendierten ihn zunächst für ein Spiel. Der Ligachef Godell, gerade im Skandal um die häusliche Gewalt von Ray Rice von der Öffentlichkeit böse abgestraft, grub daraufhin eine kaum bekannte Regel aus und suspendierte Peterson mit Bezügen.

Eine Klage dagegen wurde abgewiesen und Peterson spielte in dieser Saison nicht ein Down.

Mittlerweile ist Peterson 30, ausgeruht, und der absolute Fokus der Offense. Dazu kommt noch der Faktor „Wut im Bauch“. Wenn Peterson verletzungsfrei bleiben kann (bei einem Running Back ein großes WENN) und QB Teddy Bridgewater einen weiteren Schritt nach vorne macht, könnte der Rekord für die meisten Yards von Peterson erneut gebrochen werden.

Coach:

Head Coach Mike Zimmer ist spätestens seit seinen Auftritten als Defensive Coordinator bei den Bengals einer meiner absoluten Lieblingscoaches. Der Mann ist absolut direkt und gerade heraus – und hat trotzdem einen absolut trockenen Humor.

Lief im Vorjahr dank der Suspendierung Petersons nur wenig, so dürfte dieses Jahr die Playoff-Teilnahme in Reichweite sein.

Ziel:

Eine Playoff-Teilnahme ist das Ziel und in der Gunst der Wettexperten rangieren die Vikings auch relativ weit vorne.

Kontroversen:

Neben dem Skandal um Adrian Petersons verquere Erziehungsmethoden dauert es oft nicht lange, wenn es um Skandale geht, bis jemand den Ausdruck „Love Boat“ fallen lässt.

Im Jahr 2005 hatten 17 Spieler – darunter eigentlich alle Stützen der Mannschaft – zwei Boot gechartert.

Soweit noch kein Problem.

Nachdem die Boote auch eine gewisse Größe hatten, konnte man auch noch Prostituierte aus Atlanta und Florida einfliegen, um die vielen Plätze vollzukriegen. Und nachdem die nur für eine Tätigkeit ausgebildet sind, gingen sie dieser auch fleissig nach.

Die Crew der Boote hatte man wohl vergessen einzuweihen und nicht jeder war von der stattfindenden Orgie angetan, die später in allen Facetten in einer Beschwerde beschrieben wurde.

Letztendlich wurden vier Spieler mit Geldstrafen belegt und die Reinigung der beiden Schiffe dürfte auch erheblich teurer gewesen sein als normal für Ausflugsfahrten üblich.

Gut zu wissen:

Die Vikings bekommen zur Saison 2016 ein neues Stadion, welches den Bildern nach sehr futuristisch und ansprechend gestaltet ist.

Ganz im Gegensatz zum Metrodome, der eine Zeltkonstruktion hatte. Diese hielt den Schneelasten im Dezember 2010 nicht stand und brach komplett ein. Das eigentlich vorgesehen Spiel gegen die Giants wurde kurzfristig um zwei Tage verschoben und in Detroit gespielt.

Seitdem spielen die Vikings im College-Stadion der Golden Gophers.

Tip für 2015:

10-6 und überraschend Platz zwei in der NFC North.