Samstag, Juli 27, 2024

Saisonvorschau Chicago Bears 2017

Die letzte Lombardi Trophy:

XX – 1986 (gleichzeitig die einzige) mit dem legendären Super Bowl Shuffle und einer der besten Defenses der NFL-Geschichte unter [itg-glossary glossary-id=“3611″]Head Coach[/itg-glossary]  Mike Ditka.

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Abgänge:

Jay Cutler wechselte in die Kommentatorenbox, um dann Anfang August ohne einen Einsatz dort zu den plötzlich QB-bedürftigen Dolphins zu eilen.

Brian Hoyer und Matt Barkley wurden ebenso gehen gelassen – also sind somit alle Quarterbacks des Vorjahres weg. So wirklich hinterhergetrauert haben den dreien wohl die wenigsten.

Mit Alshon Jeffery wurde dazu noch der wohl beste Wide Receiver zum Free Agent und unterschrieb postwendend in Philadelphia.

Zugänge:

Eine der etwas seltsameren Stories drehte sich um Quarterback Mike Glennon, den die Bears als Free Agent holten (zuvor in Tampa) und mit einem gut dotieren Vertrag ausstatteten (3 Jahre / 45 Mio, davon 18,5 garantiert).

Anschließend schickten sie ihn zu einer Draftparty mit Dauerkarteninhabern ins Soldier Field… wo er mit ansehen musste, wie die Bears einige Picks locker machten, um den zukünftigen Franchise Quarterback zu draften. Wohlfühlen sieht sicher anders aus.

Mit Markus Wheaton, Kendall Wright und Victor Cruz kamen gleich drei Wide Receiver in der Free Agency, die allesamt schon mal irgendwie annähernd gut waren. Irgendwann. Meistens ist das aber schon eine Weile her und war auch nur von kurzer Dauer. Wahrscheinlich wurde Victor Cruz dann auch umgehend nicht in den 53er Kader übernommen und wieder entlassen.

Bei den Defensive Backs gibt es gleich vier Neuzugänge, die wohl alle Starter sein könnten: [itg-glossary glossary-id=“3617″]CB[/itg-glossary] Marcus Cooper (Arizona), die Safeties Quintin Demps (Houston) und Eddie Jackson (Draft 4. Runde) sowie CB Prince Amukamara (zuletzt Jacksonville) sollten für mehr Stabilität gegen Aaron Rodgers und Co sorgen.

Draft:

Der Erfolg des Drafts und letztendlich des Teams wird davon abhängen, ob Quarterback Mitchell Trubisky seine hohe Draftposition und die damit verbundenen abgegebenen Picks rechtfertigen kann. Es setzte einige Kritik an GM Ryan Pace, der von Position #3 auf #2 hochtradete; aber nur so konnte man sicher sein, Trubisky auch zu bekommen. Wenn er einschlägt, fragt bald keine Sau kein Mensch mehr nach den Picks.

In Runde 2 reichte es dann an Position #45 mit Adam Shaheen (Ashland) noch für einen Tight End.

Der Star:

Running Back Jordan Howard kannten vor der letzten Saison die wenigsten. Er kam in 15 Spielen auf 1.313 Rush Yards und 7 Touchdowns in seiner Rookiesaison.

Viel wird davon abhängen, ob der diese Leistung noch einmal abrufen kann, aber der Anfang sah jedenfalls vielversprechend aus.

Der Coach:

John Fox verließ Denver „im gegenseitigen Einvernehmen“ und anschließend gewannen die Broncos den Super Bowl. Er hat einen relativ guten Ruf, aber irgendwie weiß man nicht so recht, warum.

Weder in Carolina noch in Denver konnte er für Spitzenleistungen seiner Teams sorgen. In seinen beiden Jahren in Chicago sah das auch bisher alles andere als erstklassig aus.

Es ist nicht zu erwarten, dass die Bears in ihrem gegenwärtigen „Rebuilding Modus“ kommende Saison in die Playoffs kommen. Das wäre wohl auch gleichbedeutend mit dem Aus von Fox als Head Coach in Windy City.

Mein Tip im Vorjahr: 6-10

Tatsächlich: 3-13

Es war alles andere als ein gutes Jahr für die Bears: Von den ersten sieben Spielen gewann man genau eines und insgesamt gerade einmal gesamt drei – und das, obwohl Rookie Running Back Jordan Howard sehr stark aufspielte.

Letztendlich reichte auch diese insgesamt enttäuschende Saison nur für Draftposition 3.

Die unfehlbare Prognose für 2017: 4-12

Mir ist nicht ganz klar, warum es besser werden sollte in Chicago. Mit Trubisky hat man jetzt „seinen Quarterback der Zukunft“, aber der wird Zeit brauchen. Der Wide Receiver Korps überzeugt nicht und einzig ein Running Back, dem man 8 Mann in der Box gegenüberstellen wird, kann es auch nicht richten.

Zu allem Überfluss riss sich der hoffnungsvolle Wide Receiver Cameron Meredith im 3. Preseason Spiel sein Kreuzband.

Die Schritte gehen in die richtige Richtung, aber es wird noch Zeit brauchen und das hier ist eindeutig ein Übergangsjahr.

Die Vorschau aus Fansicht:

von Philipp Fronik (@DerFootballTalk) / Let’s talk Football Podcast

Nach 2016 (3-13) kann es ja nur noch besser werden… Die Momente, in denen man als Team nicht peinlich aussah, waren kurz und selten.

Einer der wenigen Lichtblicke war RB Jordan Howard, der seine Saison praktisch erst im Oktober begann und auch ohne Kyle Long die zweitmeisten Lauf-Yards der NFL erreichte. Nun muss er die gesamte Offense und damit auch seine QBs – sei es Mike Glennon oder Mitchell Trubisky – schultern, damit man auch nur ansatzweise eine NFL-Offense aufbieten kann.

Glennon wird wohl das Jahr starten, aber früher oder später von Rookie Trubisky ersetzt werden, der in der Preseason (Stand 22.08.) weitaus besser war, als sein erfahrenerer Teamkollege. Der Wechsel ist zu ahnen, da Glennon nach Alshon Jefferys Abgang mit den „Receivern“, die ihm zur Verfügung stehen, zum Scheitern verurteilt ist. Es bleibt die Hoffnung auf das Laufspiel rund um Howard und Tarik Cohen bzw. die grundsolide Interior O-Line, und eine rosige Zukunft mit Mitchell Trubisky – das jedoch erst ab 2018.

In der Defense hat man im Gegensatz zur Offense genug Talent. Sollte Pernell McPhee seine Knieprobleme beseitigen und Danny Trevathan rechtzeitig fit werden, so gehört die Front-7 heuer möglicherweise zu den besten der NFL. Die Probleme befinden sich etwas weiter hinten, denn man besitzt auch nach der Verpflichtung von Prince Amukamara, Marcus Cooper und Quintin Demps kaum DBs von NFL-Kaliber. 2017 könnte eine lange Saison für die Passverteidigung werden, sollte McPhee länger ausfallen oder Leonard Floyds Entwicklung einen Rückschlag verzeichnen und somit der Pass Rush ausbleiben.

Fazit: Man ist auf einem guten Weg und hat dank Trubisky nun auch die absolut richtigen Schritte in Richtung Zukunft gesetzt. Bleibt die Frage, ob John Fox diese Zukunft noch als Head Coach der Bears miterleben wird oder nicht, denn auch wenn sein Team heuer getrost die vorjährige Ausbeute an Siegen verdoppeln kann (sprich: 6-10), so wird das wohl nicht reichen, um seinen Job zu retten.

Die Podcasts von Philipp und Bence (inkl. Gastspots von mir) findet Ihr unter letstalkfootball.at ; folgt ihnen hier bei Twitter:

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Die Vorschau 2016:

Die letzte Lombardi Trophy:

XX – 1986 (gleichzeitig die einzige)

Mein Tip im Vorjahr:

4-12 und der letzte Platz in der NFC North.

Tatsächlich:

6-10. Es wurde der letzte Platz in der NFC North, allerdings mit zwei Siegen mehr als von mir erwartet. Es war nicht alles schlecht in Windy City, aber erhofft hatte man sich logischerweise mehr bei den Fans der Bears.

Das Highlight der letzten Saison

An Thanxgiving konnten die Bears beim größten Rivalen, den Green Bay Packers, im Lambeau Field mit 17:13 gewinnen. Das Highlight einer maximal mittelmäßigen Saison.

Mein Tip für 2016:

6-10. Einen guten Grund, warum die Bears plötzlich wesentlich besser werden sollten, kann ich nicht erkennen. Mit Adam Gase ist der Quarterback-Flüsterer für Jay Cutler (kann ich immer noch nicht so toll leiden – hier der Link zu meiner Story im Vorjahr: Cutler-Story 2015 ) als Head Coach zu den Dolphins gewechselt und die spektakulären Neuverpflichtungen fielen auch aus.

Wird ein harter Kampf mit den Lions um den vorletzten Platz der NFC North.

 

Die Vorschau 2015 liegt auch noch rum:

Die Vorschau 2015:

Spitzname:

„Da Bears“ und aus früheren Zeiten, als die Defense den Namen auch noch verdiente: „Monsters Of The Midway“

Größte Erfolge der letzten Jahre:

Playoff-Teilnahmen in den Jahren 2001, 2005, 2006 und 2010. Im Super Bowl 2006 gegen die Indianapolis Colts verloren.

Länger zurück liegt der einzige Super Bowl Triumph – die Mannschaft von 1985 gilt heute noch als einer der besten Super Bowl Sieger.

Letzte Saison:

5 Siege – 11 Niederlagen

Stars der Bears:

Da fällt als erstes QB Jay Cutler ein – an dem sich die Geister scheiden. Oder alle einer Meinung sind – gegen ihn. Er wurde 2006 in der ersten Runde an Position 11 von den Denver Broncos gedrafted.

Das ging zunächst auch gut – auf dem Feld zeigte er ansprechende Leistungen, wenn auch manchmal zu riskante Pässe. Als Coach Shanahan gefeuert wurde, wollte sein Nachfolger Josh McDaniels Cutler jedoch nicht und tradete ihn im Prinzip für zwei Erstrunden-Picks und QB Kyle Orton nach Chicago.

Mit Cutler sollten die glorreichen Zeiten wieder aufleben. Das gelang nicht – er war guter Durchschnitt, aber nicht der erhoffte Star-Quarterback. Zudem sorgte er innerhalb der Mannschaft und vor allem gegenüber der Presse für Kopfschütteln.

Negatives Highlight war das Playoff-Spiel 2010 gegen die verhassten Green Bay Packers; Cutler wurde offiziell wegen einer Knieverletzung aus dem Spiel genommen, stand dann aber emotionslos den Rest des Spiels an der Seitenlinie, was unter anderem heftige Twitter-Reaktionen von Spielern anderer Teams mit sich brachte. Auch die riesige Anhängerschar der Bears war seitdem nicht mehr gut auf Cutler zu sprechen – was sich bis heute nicht geändert hat. Genauso wie sein Verhalten. Der Begriff „Hassliebe“ umschreibt das Verhältnis zu dem eigentlich talentierten Cutler wohl am besten.

Mit Matt Forte spielt wohl der talentierste Running Back, was das Fangen von Pässen angeht, bei den Bears. Allerdings erreicht er dieses Jahr auch die magische 30-Lebensjahre Grenze, die allgemein als Überschreiten des Zenits für Running Backs angesehen wird.

Mit Brandon Marshall verließ einer der beiden Top-WR, der jedoch mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, die Mannschaft in Richtung New York Jets. Der bessere Teil des Duos, Alshon Jeffery, steht aber auch an der Schwelle zum Top 5 Receiver der NFL.

Die Defense, einst Schrecken der Liga, ist nicht mehr als ein laues Lüftchen.

Coach:

John Fox geht in seine erste Saison als Coach der Bears – nach seiner Entlassung (tschuldigung: einvernehmlichen Trennung) in Denver musste er nicht lange auf ein neues Angebot warten. Er gilt als einer der besseren Trainer in der NFL und könnte für Cutler die letzte Chance in Chicago darstellen.

Vorgänger Marc Trestman, mit sehr vielen Vorschusslorbeeren aus der kanadischen CFL als Heilsbringer gekommen, konnte diese Erwartungshaltung nur in Ansätzen erfüllen. Er ist jetzt für die Offense in Baltimore zuständig als Co-Trainer.

Ziel:

Das Erreichen der Playoffs wäre ein Riesenerfolg. Allerdings müsste sich dazu die halbe NFC North verletzen.

Kontroversen:

Keine größeren die letzten Jahre.

Gut zu wissen:

Ex-Coach Mike Ditka hat bei den Bears-Fans nahezu gott-ähnlichen Status. Er arbeitet als Experte für das NFL Network.

Die Bears nahmen vor den Playoffs 1985 ein Rap-Video namens „Super Bowl Shuffle“ auf; glücklicherweise gelang dann auch der Sieg – ansonsten wäre das Lied wohl eher ein Rohrkrepierer geworden. 30 Jahre später kann man eigentlich nur drüber lachen Link=>youtube

Zudem gibt es in sehr vielen TV-Serien Anspielungen bzw. Cameos auf die Bears (Modern Family, Eine schrecklich nette Familie, According to Jim, um nur einige zu nennen).

Tip für 2015:

4-12 und der letzte Platz in der NFC North.