Samstag, Juli 27, 2024

Saisonvorschau Baltimore Ravens 2017

Die letzte Lombardi Trophy:

XLVII – 2013 (zuvor: XXXV 2001)

 

Abgänge:

[itg-glossary glossary-id=“3745″]Outside Linebacker[/itg-glossary] Elvis „Faxgate“ Dumervil wurde gleich im März entlassen. Er hatte 2013 einen 5-Jahresvertrag über 26 Millionen Dollar unterschrieben (wieder mal ein Beweis, dass die Monster-Free-Agent Verträge eigentlich nie erfüllt werden).

Im Juni wurde der einmal mehr verletzte Tight End Dennis Pitta gegangen; und nach diversen Verletzungen auf wichtigen Positionen erklärte zu allem Überfluss auch noch der mega-intelligente O-Liner John Urschel mit 26 Jahren seinen Rücktritt vom Profifootball.

Der größte Verlust ist aber sicherlich Wide Receiver Steve Smith Sr, der gefühlt das ganze Team mit seiner Energie mitziehen konnte. Sein Verlust kann eigentlich nicht kompensiert werden.

Zugänge:

Der vermeintlich unermüdliche RB Danny Woodhead kommt aus San Diego, nachdem seine Mannschaft überraschend wegzog. Er sieht immer noch nicht wie ein Footballspieler aus, sondern wie der nette Junge von nebenan. Ich mag ihn 🙂

WR Jeremy Maclin hat nach seiner überraschenden Entlassung in Kansas City im Juni mit den Ravens schnell einen dankbaren Abnehmer gefunden. Die Kombination mit Joe Flaccos Arm könnte gut passen (wenn der dann mal fit wird).

Bei den Defensive Backs wurden mit [itg-glossary glossary-id=“3617″]CB[/itg-glossary] Brandon Carr (zuvor Dallas) und vor allem Free Safety Tony Jefferson gleich zwei Starter in der Free Agency verpflichtet.

Draft:

In Runde 1 gab es mit Marlon Humphrey einen weiteren Cornerback.

In Runde 2 kam mit Tyus Bowser ein Outside Linebacker. Die Defense war von je her das Prunkstück der Ravens und dafür wird auch weiterhin investiert.

Der Star:

DEN Star gibt es bei den Ravens nicht so wirklich: der Erfolg der Mannschaft ist eher eine Kollektivleistung. GM Ozzie Newsome schafft es seit Jahren, ein Team zusammenzustellen, das dann die Erwartungen übertrifft.

[amazon_link asins=’B01M4OYEKD‘ template=’ProductAd‘ store=’wwwmeinenflde-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’ca0d789a-8c1d-11e7-8402-63635f5cc378′]

Natürlich hängt aber auch hier viel von Quarterback Joe Flacco ab, der seinen Super Bowl Sieg 2013 im letzten Vertragsjahr in bare Münze verwandelte. Er ist jedoch im Moment angeschlagen und es ist noch nicht klar, wie lange sich seine Rückenverletzung hinziehen wird. Ein längerer Ausfall wäre wohl fatal, da sein Backup Ryan Mallett trotz vieler Vorschusslorbeeren vor dem Draft 2011 bislang kaum bleibenden Eindruck in der Liga hinterlassen konnte.

Der Coach:

Der anscheinend etwas normalere der Harbaugh Brüder ist jetzt mittlerweile auch schon seit 2008 im Amt. Einen Titel konnte er mit den Ravens verbuchen und er scheint einer der Kompetenteren seines Fachs zu sein. Im Gegensatz zu seinem Bruder Jim (ehemals San Francisco, seit 2015 bei den Michigan Wolverines) hört man kaum seltsame Geschichten über ihn.

Sein Vertrag wurde vor der Saison um ein weiteres Jahr verlängert.

Mein Tip im Vorjahr: 9-7

Tatsächlich: 8-8

Die Saison begann stark mit drei Siegen – allerdings gegen Teams, die auch am Ende nicht allzu viele „Wins“ sammelten (Bills zuhause, Browns und Jax jeweils auswärts). Dann verflog jedoch die Euphorie mit vier Niederlagen in Folge – diesmal auch gegen stärkere Mannschaften, als die zuvor genannten.

In Woche 16 musste man zu einem vorgezogenen Endspiel zu den Steelers reisen. Ein Sieg hätte wohl noch eine Playoffqualifikation ermöglicht, aber beim verhassten Rivalen verlor man an Weihnachten, sodass der Abschluss gegen Cincinnati letztendlich bedeutungslos war (und ebenfalls verloren wurde).

Es war insgesamt mehr drin und so machte sich eine gewisse Enttäuschung breit im Lager der Ravens.

Die unfehlbare Prognose für 2017: 7-9

Eigentlich hatte ich die Ravens bei 8-8, was sicherlich die meisten Anhänger Baltimores schon enttäuscht hätte.

Dann kam jedoch gleich eine ganze Reihe von verletzungsbedingten Ausfällen: Der Rücken verhinderte eine sinnvolle Vorbereitung bei Joe Flacco, Running Back Kenneth Dixon wird mit einer Knieverletzung überhaupt nicht spielen können, genauso wie Tackle Alex Lewis und [itg-glossary glossary-id=“3726″]Guard [/itg-glossary] Nico Siragusa in der Offense.

Auf Seiten der Defense fällt Cornerback Tavon Young sicher die komplette Spielzeit aus, hinter seinem Kollegen CB Maurice Canady steht noch ein großes Fragezeichen.

Mehr Verletzungen gehen eigentlich kaum und so stellt sich die Frage, wie Baltimore das kompensieren soll. Besonders viel Hoffnung habe ich jedenfalls nicht.

Die Vorschau aus Fansicht

von Florian Stöbe (@flomobil)

„Offense wins Games, Defense wins Championships“. Dieser Satz ist bei kaum einem anderen Team zutreffender, als bei den Baltimore Ravens. Problem in letzter Zeit war jedoch, dass die Offense eher Durchschnitt war und es somit in der letzten Saison gerade Mal für ein 8-8 gereicht hat – K Justin Tucker sei Dank, dass es nicht schlimmer kam. Die Playoffs waren wie auch schon 2015 (ein Jahr zum Vergessen) dahin.

Die Defense war 2016 Platz 7, was man als Anlass nahm, nochmal richtig zuzuschlagen. Ich gehe davon aus, dass durch die Verstärkungen wie bspw. CB Brandon Carr (Cowboys) und S Tony Jefferson (Cardinals) in der kommenden Saison ordentlich Plätze gut gemacht werden. Der Spirit in der Pre-Season ist super und ich hoffe, dass man das auch in die Regular Season mitnimmt.

Die Offense – Platz 17 in 2016. Als dann auch noch der einzige Lichtblick Steve Smith Sr. die Schuhe endgültig an den Nagel gehangen hat, war klar, dass es ab jetzt nur noch aufwärts gehen kann. Mit RB Danny Woodhead von den Chargers und WR Jeremy Maclin von den Chiefs hat man sich aus meiner Sicht gute Spieler geholt, mit denen man hoffen kann, dass 2017 nicht nur K Justin Tucker für die Punkte zuständig sein wird.

Prinzipiell gehe ich optimistischer in diese Saison, als noch 2016. Zum einen hoffe ich immer noch, dass man K Justin Tucker das Field Goal aus 70+ Yards versuchen lässt, zum anderen finde ich die generelle Stimmung im Team ansteckend. Das Zünglein an der Waage wird wie immer jedoch QB Joe Flacco sein, der zuerst seine Verletzung auskurieren muss, damit er das Team unterstützen kann. Ob er dann direkt Leistung bringen kann, wird interessant zu beobachten sein.

Ich bin vorsichtig optimistisch und gehe für 2017 von einem 9-7 aus.

Folgt Flo hier bei Twitter:
Follow Baltimore Ravens NFL

 

 

 


Die Vorschau 2016:

Die letzte Lombardi Trophy:

XLVII – 2003 (zuvor: XXXV 2001

 

Mein Tip im Vorjahr:

11-5 und der Sieg in der AFC North.

Tatsächlich:

5-11. Aua. Da lag ich meilenweit daneben. Behindert von Verletzungen mehrerer Leistungsträger (Flacco, Steve Smith, Forsett, Perriman, Suggs) fanden die Ravens nie in die Spur und schlossen mehr als enttäuschend ab.

14 Spiele endeten mit nur einem Score – sprich maximal 8 Punkten – Abstand, so dass es wenigstens nie langweilig wurde.

Das Highlight der letzten Saison

Wenn schon die Bilanz nicht passt, dann können sich die Fans der Ravens zumindest damit trösten, dass beide Spiele gegen die Steelers gewonnen wurden. Die Siege gegen den Erzrivalen sind zumindest ein kleines Trostpflaster.

Mein Tip für 2016:

9-7. GM Ozzie Newsome weiß, was er tut und das Verletzungspech kann nicht noch einmal so erbarmungslos zuschlagen wie vergangenes Jahr. Zudem hat man ja mit den Cleveland Browns ein potenzielles Freilos in der Division. Für die Playoffs wird es trotzdem nicht reichen.

 

Die Vorschau 2015 liegt auch noch rum:

 

Die Vorschau 2015:

Größte Erfolge der letzten Jahre:

Super Bowl Sieger 2000 (gegen die New York Giants) und 2012 (gegen die San Francisco 49ers).

Letzte Saison:

10 Siege – 6 Niederlagen.

Sieg im Achtelfinale gegen die verhassten Steelers; Ausscheiden eine Runde später gegen die New England Patriots, weil sie kein Rezept gegen die Wechselspielchen der Pats fanden und in der Folge überrollt wurden.

QB Joe Flacco im Huddle

Stars der Ravens:

Den größten Vertrag besitzt QB Joe Flacco, der den Super Bowl Sieg 2012 mit einem Monstervertrag über 120 Mio Dollar vergolden konnte.

Ansonsten war die Defense lange Zeit der Trumpf der Ravens – im letzten Jahr waren hier jedoch Verschleißerscheinungen zu erkennen. Frühere Leistungsträger wie Ed Reed oder Haloti Ngata wechselten in den verdienten Rentenstand bzw. verließen den Verein.

Trainer John Harbaugh

Coach:

John Harbaugh – einer der besseren Coaches der Liga. Etwas weniger angesehen als sein Bruder, dafür nicht ganz so am Abgrund zum Wahnsinn. Die Erfolge sprechen aber ganz klar für ihn.

Er ist mit Sicherheit unumstritten in Baltimore.

Ziel:

Ziel kann wieder einmal nur der Sieg in der normalerweise hart umkämpften AFC North. Und dann nicht wieder so früh ausscheiden.

Kontroversen:

Lange Zeit galt der Skandal um Top-Defender Ray Lewis 2000 als das Nonplusultra. Der war nach dem Super Bowl mit seinen Kumpels unterwegs und nach einem Streit blieben zwei Männer erstochen am Boden zurück. Lewis wurde letztendlich wegen Behinderung der Ermittlungen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die Mörder – wohl aus seinem Bekanntenkreis – konnten nicht ermittelt werden.

Vergangene Saison wurde der Hype jedoch getoppt: RB Ray Rice, zuvor ein absoluter Musterknabe – schlug im Februar 2014 in einem Aufzug in Atlantic City seine damalige Verlobte und mittlerweile Ehefrau K.O.; die NFL sperrte ihn zunächst für zwei Spiele.

Taktisch günstig lancierte der Sender TMZ das Video des Vorfalls kurz vor Saisonbeginn; die NFL sah sich einem nicht gekannten Druck ausgesetzt und sperrte Ray Rice nachträglich auf unbestimmte Zeit.

Rice klagte gegen diese nicht den Statuten entsprechende Suspendierung und bekam recht. Er hat seitdem kein Spiel mehr bestritten – was aber wohl auch daran liegt, dass er zuletzt nur noch Ligadurchschnitt war.

Der PR-Gegenwind, den seine Verpflichtung mit sich bringen würde, will sich angesichts seiner eher lahmen Leistungen zuvor anscheinend niemand freiwillig aussetzen.

Gut zu wissen:

Die Ravens gibt es erst seit 1996 – vorher spielte das Team in Cleveland als die Browns. Owner Art Modell zog um mit dem Verein, was ihn in Ohio zur unerwünschten Person machte. Coach war damals übrigens Bill Belichik. Genau der Bill Belichik, der die Patriots zu vier Super Bowl Siegen führte und mit seinen taktischen Finessen die Ravens im Vorjahr ausscheiden ließ.

Coach John Harbaugh gewann den Super Bowl 2012 gegen seinen Bruder Jim im ersten Bruderduell der Geschichte des Super Bowls.

Tip für 2015:

11-5 und der Sieg in der AFC North.